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devenschuller.net Rechtsanwalt Reime sagt!

Interview mit Rechtsanwalt Jens Reime zu Angeboten wie „Aussteiger berichtet“ von Deven Schuller

Interviewer: Herr Reime, derzeit kursieren Angebote wie das Buch von Deven Schuller, in dem er verspricht, den Weg zu finanzieller Freiheit aufzuzeigen. Aus Verbrauchersicht scheint das verlockend – ein kostenloses Buch, nur die Versandkosten müssen bezahlt werden. Was halten Sie von solchen Angeboten?

Jens Reime: Diese Angebote sind typisch für eine Art von Marketing, die auf emotionale und persönliche Geschichten setzt, um Verbraucher zu locken. Die Versprechen, ein Buch kostenlos zu erhalten und nur für den Versand zu zahlen, wirken zunächst harmlos. Doch oft verbergen sich dahinter weiterführende Geschäftsmodelle, bei denen Kunden später in teurere Programme oder Seminare gelockt werden. Es ist wichtig, hier vorsichtig zu sein und genau zu prüfen, was wirklich geboten wird.

Interviewer: Gibt es dabei rechtliche Fallstricke, auf die Verbraucher achten sollten?

Jens Reime: In erster Linie sollte man prüfen, ob es tatsächlich bei einer einmaligen Zahlung bleibt oder ob nach dem ersten Kauf weitere Zahlungen erwartet werden. Häufig findet man in den AGBs oder im Kleingedruckten Klauseln, die den Verbraucher unwissentlich in Abonnements führen können. Hier in diesem Fall verspricht der Anbieter explizit, dass es kein Abo gibt. Dennoch sollte man solche Versprechen mit Vorsicht genießen und genau auf die Formulierungen achten.

Interviewer: Der Anbieter betont, dass es keinen Haken gibt und er nur die Produktionskosten decken möchte. Wie bewerten Sie solche Aussagen?

Jens Reime: Der Hinweis, dass es keinen „Haken“ gibt, soll offensichtlich das Vertrauen der potenziellen Käufer stärken. Jedoch sollte man als Verbraucher immer skeptisch bleiben, wenn etwas als „kostenlos“ beworben wird, aber gleichzeitig von „Produktionskosten“ die Rede ist. Diese Masche ist bekannt – es wird suggeriert, dass man nur einen minimalen Beitrag leisten muss, aber das Ziel des Unternehmens ist es natürlich, den Käufer in ein größeres, teureres Programm einzubinden.

Interviewer: Das Buch verspricht Einsichten und „exklusive Strategien“ aus den oberen 1% der Gesellschaft. Was halten Sie von solchen Versprechen?

Jens Reime: Versprechen wie „exklusive Strategien“ oder „geheime Methoden der Reichen“ spielen mit der Faszination des schnellen Reichtums. Oft sind diese Versprechen jedoch vage und wenig transparent. Aus rechtlicher Sicht ist es schwierig, gegen solche Aussagen vorzugehen, da es sich häufig um Werbesprache handelt, die nicht konkret überprüfbar ist. Verbraucher sollten sich bewusst sein, dass es keine Garantie gibt, dass solche Methoden tatsächlich zu Wohlstand führen.

Interviewer: Was raten Sie Verbrauchern, die überlegen, auf solche Angebote einzugehen?

Jens Reime: Ich empfehle Verbrauchern, sehr kritisch zu sein und Angebote wie diese genau zu prüfen. Wenn Sie wirklich Interesse an dem Buch haben, schauen Sie sich vorher Erfahrungsberichte an und recherchieren Sie, ob es in der Vergangenheit Beschwerden gegen den Anbieter gab. In diesem Fall wird das Unternehmen in Zypern betrieben, was es im Falle von Problemen oft schwieriger macht, rechtliche Ansprüche durchzusetzen. Zudem sollten Verbraucher immer ihre Zahlungsdaten schützen und nur sichere Zahlungsmethoden wählen.

Interviewer: Also raten Sie eher von solchen Angeboten ab?

Jens Reime: Nicht grundsätzlich, aber ich rate dazu, realistisch zu bleiben. Hinter vielen dieser Angebote steckt nicht unbedingt Betrug, aber sie sind oft darauf ausgelegt, den Verbraucher in teurere Programme zu locken. Wenn man das im Hinterkopf behält und genau prüft, was man unterschreibt oder zahlt, kann man solche Angebote mit Vorsicht nutzen. Wer jedoch erwartet, dass solche „gratis“ Bücher den Schlüssel zur finanziellen Freiheit liefern, wird in den meisten Fällen enttäuscht werden.

Interviewer: Vielen Dank für Ihre Einschätzungen, Herr Reime.

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