Dark Mode Light Mode
Tragischer Unfall in Mecklenburg-Vorpommern: Landwirt von Traktorreifen tödlich verletzt
Interview mit Rechtsanwältin Kerstin Bontschev über den Identitätsdiebstahl und die Meldung der BaFin
Insolvenzveröffentlichungen

Interview mit Rechtsanwältin Kerstin Bontschev über den Identitätsdiebstahl und die Meldung der BaFin

styles66 (CC0), Pixabay

Frage: Frau Bontschev, die BaFin warnt vor betrügerischen Festgeldangeboten, die über die E-Mail-Adressen anlagekonto@c24.center und markus.specht@check24.email verschickt werden. Es handelt sich hierbei um Identitätsdiebstahl. Was können betroffene Anleger tun, wenn sie solche Angebote erhalten haben?

Kerstin Bontschev: Zunächst einmal ist es wichtig, ruhig zu bleiben und überstürzte Entscheidungen zu vermeiden. Betroffene Anleger sollten das Angebot auf keinen Fall weiter verfolgen, also keine Gelder überweisen oder persönliche Daten preisgeben. In solchen Fällen handelt es sich eindeutig um Betrug, da die Absender versuchen, die Identität von renommierten Unternehmen wie CHECK24 zu missbrauchen, um Vertrauen zu erwecken.

Frage: Was raten Sie konkret Anlegern, die bereits auf diese E-Mails reagiert oder sogar Geld überwiesen haben?

Kerstin Bontschev: Wer bereits auf das Angebot reagiert hat oder sogar Zahlungen geleistet hat, sollte sofort seine Bank kontaktieren und versuchen, die Transaktionen zu stoppen oder rückgängig zu machen. Das ist besonders in den ersten Stunden nach einer Überweisung noch möglich. Zusätzlich sollte man den Vorfall der Polizei melden und eine Anzeige erstatten, um rechtlich gegen die Täter vorzugehen.

Betroffene sollten außerdem ihre Zugangsdaten für Online-Banking oder andere sensible Accounts ändern, um weiteren Schaden zu vermeiden, insbesondere wenn sie persönliche Daten übermittelt haben.

Frage: Welche rechtlichen Möglichkeiten haben betroffene Anleger, wenn sie bereits Opfer dieses Betrugs geworden sind?

Kerstin Bontschev: Es gibt durchaus rechtliche Schritte, die Anleger einleiten können. Neben der Anzeige bei der Polizei sollten Betroffene auch zivilrechtliche Ansprüche prüfen lassen, insbesondere gegen unbekannte Dritte, die das Geld erhalten haben. In vielen Fällen ist es allerdings schwierig, die Täter zu identifizieren, da diese oft im Ausland agieren oder andere Personen als Strohmänner vorschieben. Hier kann eine enge Zusammenarbeit mit den Behörden hilfreich sein.

Ein weiterer Punkt ist die Erstattung durch Banken oder Zahlungsdienstleister. Diese sind in bestimmten Fällen verpflichtet, bei nachweislichem Betrug den Schaden zu kompensieren, wenn schnell genug gehandelt wird. Daher ist es wichtig, so schnell wie möglich aktiv zu werden.

Frage: Können Betroffene auch von ihrer Rechtsschutzversicherung Unterstützung erwarten?

Kerstin Bontschev: Das hängt stark von der Art der Rechtsschutzversicherung ab. Manche Rechtsschutzversicherungen decken Betrugsfälle oder Schadenersatzklagen ab, allerdings sollten Anleger im Vorfeld genau prüfen, welche Leistungen ihre Versicherung umfasst. Eine anwaltliche Beratung kann hier hilfreich sein, um die besten Schritte zu planen.

Frage: Was sollten Anleger zukünftig beachten, um sich vor solchen betrügerischen Angeboten zu schützen?

Kerstin Bontschev: Grundsätzlich sollten Anleger immer vorsichtig sein, wenn sie unerwartete Finanzangebote per E-Mail erhalten, insbesondere wenn sie hohe Renditen versprechen. Seriöse Finanzinstitute nutzen niemals private E-Mail-Domains, wie es hier der Fall war. Es ist immer ratsam, Angebote genau zu prüfen und bei Unsicherheit direkt bei der betreffenden Institution anzurufen oder offizielle Kanäle zu nutzen.

Zudem sollten Anleger regelmäßig die Warnmeldungen der BaFin verfolgen, die über solche betrügerischen Aktivitäten informieren. Eine gute Sicherheitsmaßnahme ist auch die Zwei-Faktor-Authentifizierung bei Online-Banking-Transaktionen, um den Schutz der eigenen Daten zu erhöhen.

Frage: Vielen Dank für das Gespräch, Frau Bontschev.

Kerstin Bontschev: Gerne. Es ist mir wichtig, Anleger über solche Risiken aufzuklären und sie zu sensibilisieren, damit sie sicher investieren können.

Add a comment Add a comment

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Previous Post

Tragischer Unfall in Mecklenburg-Vorpommern: Landwirt von Traktorreifen tödlich verletzt

Next Post

Insolvenzveröffentlichungen