in von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen initiierter Expertendialog empfiehlt eine umfassende Neuausrichtung der EU-Agrarpolitik. Ziel sei es, mehr finanzielle Mittel in umweltfreundliche Maßnahmen, den Tierschutz und die Unterstützung von Landwirten in Krisen zu investieren. Der aktuelle Ansatz müsse überarbeitet werden, um auf die sich verändernden Herausforderungen in der Landwirtschaft zu reagieren, so die Experten.
Ein zentrales Anliegen der Expertengruppe ist es, dass die EU-Agrarförderung gezielt diejenigen Landwirte unterstützt, die diese Hilfen am dringendsten benötigen, etwa kleine Betriebe oder Betriebe in strukturschwachen Regionen. Die Experten plädieren dafür, Fördermittel nach Bedürftigkeit und Nachhaltigkeitskriterien zu verteilen, anstatt wie bisher hauptsächlich auf die Betriebsgröße abzustellen.
Darüber hinaus müsse umweltfreundliches und nachhaltiges Wirtschaften stärker belohnt werden. Konkret sollen Landwirte, die Maßnahmen zum Schutz von Böden, Wasser und Biodiversität ergreifen, mehr finanzielle Unterstützung erhalten. Auch der Einsatz moderner, nachhaltiger Technologien in der Landwirtschaft, wie etwa digitale Tools zur Ressourceneinsparung, soll verstärkt gefördert werden.
Ein weiterer Schwerpunkt der Empfehlungen liegt auf der Schaffung lebenswerter ländlicher Räume. Ziel sei es, bessere Rahmenbedingungen zu schaffen, damit der ländliche Raum nicht weiter an Attraktivität verliert. Dies umfasse den Ausbau der ländlichen Infrastruktur, den Zugang zu digitaler Vernetzung sowie die Förderung von Dienstleistungen in ländlichen Gebieten.
Die Empfehlungen des Expertendialogs könnten als Grundlage für die zukünftige Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU dienen. Diese wird regelmäßig reformiert, um den aktuellen Bedürfnissen der Landwirtschaft und der Gesellschaft gerecht zu werden. Angesichts der globalen Klimakrise und der zunehmenden wirtschaftlichen Unsicherheiten für Landwirte wächst der Druck auf die Politik, nachhaltigere und gerechtere Lösungen zu finden.
Um die ambitionierten Ziele zu erreichen, fordern die Experten auch eine Erhöhung des Budgets für die EU-Agrarförderung. Dies solle sicherstellen, dass die zusätzlichen Umwelt- und Sozialauflagen für die Landwirte nicht zu wirtschaftlichen Nachteilen führen. Von der Leyen betonte, dass die Landwirtschaft eine Schlüsselrolle bei der Erreichung der EU-Klimaziele spiele und dass die Reform der Agrarpolitik ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und resilienteren Zukunft sei.