US-Präsident Joe Biden plant, den Zugang zu dauerhaften Aufenthaltserlaubnissen (Greencards) für Hunderttausende Ehepartnerinnen und Ehepartner von US-Bürgern zu erleichtern. Laut einer Mitteilung des Weißen Hauses wird Biden die neuen Regeln zur Beantragung einer Greencard heute vorstellen.
Die neuen Bestimmungen sollen für alle Antragsteller gelten, die sich seit mindestens zehn Jahren in den USA aufhalten und vor dem 17. Juni eine US-Bürgerin oder einen US-Bürger geheiratet haben. Schätzungen der Regierung zufolge betrifft dies rund 500.000 Menschen. Zudem sollen die neuen Regeln auch für etwa 50.000 Stiefkinder von US-Bürgern gelten.
Ein zentraler Punkt der neuen Regelungen ist die Abschaffung der Verpflichtung, während der Bearbeitung des Antrags das Land zu verlassen. Antragsteller sollen zunächst eine Arbeitserlaubnis und eine auf drei Jahre befristete Aufenthaltserlaubnis erhalten. Nach Abschluss des Verfahrens besteht die Möglichkeit, eine Greencard zu erhalten, was langfristig auch den Weg zur US-Staatsbürgerschaft ebnen kann.
Diese Reform ist Teil von Bidens Bemühungen, die Einwanderungspolitik zu humanisieren und Familienzusammenführungen zu erleichtern. Die Migrationspolitik ist ein zentrales Thema im US-Präsidentschaftswahlkampf. Die oppositionellen Republikaner, angeführt von Ex-Präsident Donald Trump, kritisieren Bidens Vorgehen als zu lasch im Hinblick auf irreguläre Migration über die Grenze zu Mexiko. Ein Versuch der Republikaner, das Zuwanderungsrecht deutlich zu verschärfen, scheiterte Ende Mai am Widerstand im US-Kongress.