Anlässlich des Tags der Arbeit haben Gewerkschaftsführer in ganz Deutschland eine verstärkte und verlässliche Sozialpolitik von der Bundesregierung und Arbeitgebern eingefordert. In München sprach der Vorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Werneke, von der Notwendigkeit einer mutigen Tarifpolitik, um die Lohnverluste der vergangenen Jahre durch hohe Inflation auszugleichen. DGB-Chefin Fahimi, die in Hannover sprach, forderte verbesserte Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten: „mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit.“ Diese Forderungen prägten auch das diesjährige Motto der bundesweiten Mai-Kundgebungen.
Arbeitgeberpräsident Dulger warnte dagegen vor den Forderungen nach weniger Arbeitsstunden und betonte, dass es in Deutschland keinen „anstrengungslosen Wohlstand“ geben könne. Er plädierte für mehr Arbeit, um den Standort Deutschland zu stärken.
Während die Kundgebungen vielerorts friedlich verliefen, kam es in einigen Städten zu Spannungen. In Berlin waren über 5.000 Polizistinnen und Polizisten, auch aus anderen Bundesländern, im Einsatz, um die Sicherheit während der Veranstaltungen zu gewährleisten. In Stuttgart musste eine Demonstration der Linken aufgelöst werden, nachdem es zu Attacken auf Polizeikräfte gekommen war. Die Behörden in mehreren Städten hatten im Vorfeld der Kundgebungen Ausschreitungen befürchtet und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen ergriffen.