Claus Weselsky, der charismatische Vorsitzende der Gewerkschaft der Lokführer, fand sich jüngst in einem Strudel der Kontroversen wieder, nachdem er eingestehen musste, bezüglich der Ankündigung eines neuen Bahnstreiks versehentlich falsche Informationen verbreitet zu haben. In einem bemerkenswerten Moment der Offenheit während einer Pressekonferenz hatte Weselsky ursprünglich dargelegt, die Vermittler im Tarifstreit hätten lediglich eine Reduzierung der Arbeitszeit auf 37 Stunden vorgeschlagen, mit der Option auf eine weitere Kürzung auf 36,5 Stunden. Diese Darstellung wurde jedoch schnell korrigiert, als die Vermittler ihr Dokument veröffentlichten, das klar eine schrittweise Reduktion der Arbeitszeit auf 36 Stunden vorsieht.
In einem Gespräch mit der renommierten „Süddeutschen Zeitung“ räumte Weselsky ein, dass ihm ein Irrtum unterlaufen sei. Mit einem gewissen Maß an Selbstkritik gestand er ein, einem Denkfehler aufgesessen zu sein. Dieses Eingeständnis kam zu einem kritischen Zeitpunkt, da Weselsky den Aufruf zu einem neuen Streik mit der aus seiner Sicht fehlenden Kompromissbereitschaft in den Tarifverhandlungen begründet hatte.
Die Ankündigung hat weitreichende Folgen: Bereits morgen Abend soll der Streik im Güterverkehr einsetzen, gefolgt von einem 35-stündigen Ausstand im Personenverkehr ab Donnerstag. Dieser erneute Streik verspricht, das öffentliche Leben erheblich zu beeinträchtigen und wirft ein Schlaglicht auf die angespannten Beziehungen zwischen der Gewerkschaft und den Bahnbehörden. In diesen turbulenten Zeiten scheint Weselskys Rolle als furchtloser Anführer seiner Gewerkschaft mehr denn je im Rampenlicht zu stehen.