Zum Jahresanfang erhalten viele Menschen Verwaltungspost, die oft sprachlich ein Albtraum ist. Briefe von Ämtern, Banken oder Versicherungen sind mit langen Sätzen, Passivkonstruktionen und unbekannten Wörtern gespickt. Diese Form der Behördensprache wird von vielen als schwer verständlich empfunden. Experten erklären, dass die deutsche Sprache die Bildung von langen Wörtern begünstigt, was zu komplexen Formulierungen führen kann. Historisch betrachtet wurden solche Texte oft bewusst unverständlich formuliert, um einem elitären Kreis vorbehalten zu bleiben. Obwohl sich dies geändert hat, bleiben viele Texte hochkomplex und müssen rechtlich wasserdicht sein. Trotzdem gibt es Möglichkeiten, die Verständlichkeit zu verbessern, etwa durch kürzere Sätze, persönliche Ansprache und die Verwendung von Verben anstelle von Substantiven. Unternehmen und staatliche Stellen könnten Zeit und Geld sparen, wenn die Informationen leichter verständlich wären. Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz, das 2025 in Kraft treten soll, schreibt die Verwendung einer einfach verständlichen Sprache vor. Die Verbraucherzentralen berichten, dass viele Menschen Schwierigkeiten haben, Behördenbriefe zu verstehen, was zu Fristüberschreitungen führen kann. Um dem entgegenzuwirken, gibt es Initiativen wie das „Wörterbuch der Verbraucherbegriffe“, das schwierige Begriffe erläutert und die Verbraucher bei der Bewältigung ihres Alltags unterstützen soll. Trotzdem bleibt die Herausforderung bestehen, nicht nur die Sprache, sondern auch die Bürokratie selbst zu vereinfachen.