Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat ihr neues Überschallflugzeug X-59 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Jet, rund 30 Meter lang und vorne spitz zulaufend mit einer Flügelspannweite von etwa zehn Metern, wurde gestern auf einem Gelände des Rüstungskonzerns Lockheed Martin in Kalifornien präsentiert, wie Livebilder der NASA zeigten. Das Flugzeug bildet das Herzstück der NASA-Mission „QUESST“ (Quiet Super Sonic Technology). Erste Flugtests über ausgewählten Regionen der USA sind im Verlauf des Jahres geplant, um weitere Daten zu sammeln.
Das Besondere am X-59: Die Maschine soll ohne Überschallknall fliegen können. Überschallflüge erzeugen normalerweise einen lauten Knall, wenn die Fluggeschwindigkeit größer ist als die Schallgeschwindigkeit in der Umgebung des Flugzeuges. Der X-59 soll in etwa 16 Kilometer Höhe mit rund 1.500 Kilometern pro Stunde fliegen und anstelle eines lauten Knalls nur ein Geräusch erzeugen, vergleichbar mit dem Zuschlagen einer Autotür. Lockheed Martin erhielt etwa 250 Millionen Dollar (ca. 230 Mio. Euro) von der NASA für die Entwicklung des Flugzeugs.
Reguläre Überschallflüge gab es zuletzt vor etwa 20 Jahren mit der legendären Concorde zwischen Paris, London und New York. Nach einem Unglück in Paris im Jahr 2000 mit über 100 Toten wurde der Concorde-Betrieb 2003 auch aufgrund hoher Verluste eingestellt. Neben NASA und Lockheed Martin arbeiten derzeit auch andere Unternehmen an einer Rückkehr der Überschalljets.
