Gestern führten über 100 Ermittler des Landeskriminalamtes, unterstützt von einer Einsatzhundertschaft, im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin umfangreiche Durchsuchungen durch. Im Rahmen dieser Aktion wurden acht Durchsuchungsbeschlüsse und zwei Haftbefehle wegen des Verdachts auf bandenmäßigen illegalen Drogenhandel vollstreckt. Die Ermittlungen konzentrieren sich auf zwei 27-jährige, zwei 29-jährige Männer und einen 28-jährigen Mann.
Ein 29-jähriger Hauptverdächtiger soll mit aktiver Unterstützung eines 27-Jährigen zwischen April und Juni 2020 rund vier Kilogramm Kokain, 165 Kilogramm Marihuana und 22 Kilogramm Haschisch zum Weiterverkauf erworben haben. Dieser Haupttäter wird zudem beschuldigt, den Verkauf von 15 Kilogramm Crystal Meth aus den Niederlanden nach Leipzig vermittelt und den Schmuggel von circa sechs Kilogramm Marihuana aus den USA nach Berlin organisiert zu haben. Die Wohnung des 28-Jährigen in Zehlendorf diente vermutlich als Lager- und Verpackungsort für die Drogengeschäfte.
Ein weiterer 29-Jähriger wird verdächtigt, rund vier Kilogramm Marihuana vom Haupttäter erworben zu haben. Der zweite 27-Jährige steht unter Verdacht, in neun Fällen insgesamt neun Kilogramm Marihuana, hauptsächlich vom Haupttäter, gekauft zu haben.
Die Durchsuchungen erstreckten sich auf Wohnungen in den Berliner Ortsteilen Steglitz, Zehlendorf, Dahlem, Mariendorf, Buch und Neukölln. Alle fünf Tatverdächtigen wurden angetroffen. Zwei von ihnen, der 29- und der 27-jährige Haupttäter, wurden aufgrund vorliegender Haftbefehle festgenommen und befinden sich nun in Untersuchungshaft. Auch der 28-Jährige wurde festgenommen, nachdem bei ihm 8,9 Kilogramm Marihuana gefunden und beschlagnahmt wurden. Er soll heute einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.
Bei den Durchsuchungen im Haushalt des 29-jährigen Hauptverdächtigen wurden etwa 16.000 Euro sichergestellt, die im Rahmen eines Vermögensarrestes von rund 1,2 Millionen Euro beschlagnahmt wurden. Zudem wurden weitere 5.600 Euro beim 27-jährigen Mitbeschuldigten gefunden, für den ein Vermögensarrest von etwa 755.000 Euro vorlag.
Die Ermittlungen beruhen auf der Auswertung entschlüsselter kryptierter Telekommunikation. Die Untersuchung des umfangreichen bei den Durchsuchungen sichergestellten Beweismaterials sowie die weiterführenden Ermittlungen dauern an.