Start Verbraucherschutz Beitragserhöhungen bei privaten Zusatzpolicen zur Pflegeversicherung?

Beitragserhöhungen bei privaten Zusatzpolicen zur Pflegeversicherung?

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geralt (CC0), Pixabay

Wie die „Welt am Sonntag“ berichtet, haben die Beratungsanfragen bei den Verbraucherzentralen hierzu in letzter Zeit extrem zugenommen. Kritisiert wird, dass in mehreren Fällen Versicherungen die Beitragssätze um 50 bis 70 Prozent erhöht hätten, im Maximalfall sogar um 110 Prozent.

Der Chef der Verbraucherzentrale NRW, Wolfgang Schuldzinski, sagte gegenüber der „Welt am Sonntag“: „Es ist ein Skandal, dass die Menschen jahrelang die Prämien gezahlt haben und nun, kurz bevor es auf den Versicherungsschutz ankommt, auf einmal Steigerungen der Beiträge von bis zu 110 Prozent akzeptieren sollen“. Wer sich dagegen wehren wolle, sei auf den Gerichtsweg angewiesen.

Schuldzinski forderte hier die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) auf, „diese enormen Beitragssprünge stellvertretend für alle Versicherten vorab ausreichend unter die Lupe zu nehmen“. Die Anstalt müsse überprüfen, ob die Steigerungen nachvollziehbar und ob eventuell die Erstkalkulationen der Beiträge zu niedrig ausgefallen seien. Denn „das würde die Versicherung natürlich erst einmal attraktiver machen“. Versicherungsunternehmen wiesen diesbezüglich angesprochen darauf hin, dass den Erhöhungen eine längere Phase der Beitragsstabilität vorausgegangen sei. „Wir konnten die Beiträge in den vergangenen zwei Jahrzehnten sehr stabil halten, auch im Jahr 2019 hatten wir keinerlei Anpassungen“, so ein Sprecher der Union Krankenversicherung und Bayerischen Beamtenkrankenkasse. Die Beitragserhöhungen seien auch durch Gesetzesänderungen ausgelöst worden und lägen im Durchschnitt deutlich niedriger, so der Unternehmenssprecher.

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