Am Donnerstag hatte die Deutsche Bank mitgeteilt, dass sie mögliche Hilfen für die Wirecard Bank prüft. In einem gestern im „Handelsblatt“ veröffentlichten Interview zeigte Bank-Vorstand Fabrizio Campelli zudem Interesse an einer Übernahme: „Wir sind eine der größten Banken im Zahlungsverkehr weltweit. Das ist eine unserer Stärken, ein echtes Kerngeschäftsfeld. Wenn sich hier also Gelegenheiten ergeben, uns zu verstärken, werden wir uns diese ansehen.“
Aktuell liege der Buchwert der nicht insolventen Wirecard Bank bei rund 160 Millionen Euro, der aber bei einem Verkauf kaum zu erzielen sei. Die Wirecard Bank darf mit ihrer Vollbanklizenz alle Bankdienstleistungen anbieten. Doch laufen ihr wichtige Partner davon wie beispielsweise Aldi Süd, welche vor kurzem die Kreditkartenzahlungen der Kunden über den Konkurrenten Payone abwickelt.
Währendessen laufen die Ermittlungen gegen das insolvente Hauptunternehmen vor allem in Asien auf Hochtouren. Die Behörden in Singapur weiteten ihre Ermittlungen aus und nahmen auch die Firmen Citadelle Corporate Services und SENJO GROUP ins Visier, wie die Zentralbank und Polizei des Stadtstaats am Freitag mitteilten. Es gehe um mutmaßliche Bilanzfälschung und die Tätigkeit als Treuhänder, ohne die dafür nötige Lizenz zu besitzen.
