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adcada, „Welt der Wunder“ und Vertragstreue

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mojzagrebinfo / Pixabay

Wir erhalten hin und wieder anonym Informationen zugespielt, ohne dass man uns den Grund hierfür mitteilt. Passen sie zu unserer Berichterstattung und klingen auch plausibel, dann veröffentlichen wir deren Inhalt, verhalten uns aber dabei natürlich presserechtlich korrekt.

Dies gilt auch für das Unternehmen adcada, welches unseren Lesern aus diversen früheren Berichten schon bekannt ist (zuletzt hier). Laut den uns übermittelten Informationen soll es zwischen adcada und der Welt der Wunder Sendebetrieb GmbH, die das Fernsehmagazin „Welt der Wunder“ produziert, zu gewissen Verwerfungen gekommen sein.

Im Frühjahr kam es zu Dreharbeiten im „ADCADA PARK“ für eine „45 min. Dokumentation über die Geschichte, das Leben, die Philosophie und Motivation täglich 24 Stunden für unserer Kunden das BESTE und SCHÖNSTE, up to date präsentieren zu wollen“ (so in einer Eigendarstellung von adcada). Und weiter heißt es in einem zweiten Bericht über das Ziel der Dokumentation: „Wenn es um innovative Wohn- und Gewerbeobjekte sowie attraktive Finanzierungswege geht, dann sind wir von der ADCADA Unternehmensgruppe nicht weit entfernt. Bestandsimmobilien in den Top-Lagen Deutschlands, die dank unserer modernen Finanzierungsform des Crowdinvestings mit adcada.money absolut bankenunabhängig finanziert werden, stellen das Kerngebiet der adcada.immo dar. Die „Welt der Wunder“-Redaktion wurde auf uns aufmerksam und so kam dann eins zum anderen.

Das besondere Highlight ist, dass wir neben unserem insgesamt 9 Minuten andauernden Beitrag zusammen mit Hendrik Hey durch eine gesamte Sendung führen. Daher heißt es für unseren Geschäftsführer Benjamin Kühn sowie einige unserer Kollegen des Immo- und Finance-Teams alsbald „Kamera an und Action“.“

Sucht man auf der Seite von „Welt der Wunder“, wird man, obwohl die Ausstrahlung im August hätte stattfinden sollen, nicht fündig. Ob dies mit dem Folgenden in Verbindung steht, können wir allerdings nicht verifizieren, da unsere Quelle auf diese Geschichte nicht eingeht. Laut dem Informanten habe sich adcada um eine Premium-Partnerschaft für ein von „Welt der Wunder“ entwickeltes, externes Geschäftsmodell beworben. Der daraufhin Anfang September geschlossene Vertrag sah eine Einlage seitens des Unternehmens in Höhe von 500.ooo Euro vor, die wohl in drei Raten getätigt werden sollte: Anfang Oktober, Ende Oktober und im Dezember. Doch schon bei der ersten Ratenzahlung habe adcada nur einen Teil der vereinbarten Summe überwiesen und von da an „Welt der Wunder“ anscheinend nur noch hingehalten, wie man einem uns in dem Schreiben übermittelten Zitat entnehmen kann:

„Zu guter Letzt wurde uns die vereinbarte Einlage vollständig verweigert und ein ganz neuer Vertrag vorgelegt, den wir „gefälligst“ zu unterschreiben hätten, der aber mit der ursprünglich Vereinbarung aber nichts mehr zu tun hatte. Aus unserer Sicht diente dies als weiteres Manöver uns hinzuhalten und irgendwie einen Vertragskonflikt zu provozieren, wahrscheinlich um weiter Zeit zu gewinnen. […]“

Natürlich haben wir adcada zu diesem doch recht starken Vorwurf um eine Stellungnahme gebeten. Eine Antwort erhielten wir aber wie so oft in den letzten Jahren nicht durch die Kanzlei Höcker aus Köln, sondern von einem Vertreter von adcada.law: „Aufgrund des laufenden Verfahrens wird es keine inhaltliche Stellungnahme geben; überdies habe die Adcada zivil- und strafrechtliche Maßnahmen eingeleitet. Die uns übermitteltene Informationen seien per se rechtswidrig.“

Sollten wir über den Vorgang berichten, werden seitens des Unternehmens sofort zivilrechtliche Verfahren eingeleitet, Schadensersatz verlangt und die Strafanzeige gegen mich als journalistischen Redakteur erweitert. Wer uns jedoch kennt, und das dürfte Herr Kühn ja eigentlich mittlerweile auch ganz gut, weiß, dass bei uns derartige Drohmails wenig Eindruck erzeugen. Ganz im Gegenteil provozieren sie doch eher eine Reaktion unsererseits.

Gegen unsere Berichterstattung führt der adcada-Vertreter einen besonderen Berichterstattungsanlass an. Nun, Recherche ist ein unverzichtbares Instrument journalistischer Sorgfalt. An der Information über Ermittlungs- und Gerichtsverfahren besteht ein berechtigtes Interesse der Öffentlichkeit. Es ist Aufgabe der Presse, darüber zu berichten. Dies gilt selbst dann, wenn ein Unternehmen meint, die Veröffentlichung des Vorganges (ausgehend von einer anonymen Quelle) sei rechtswidrig.

Dass adcada sich ja selber mit der Zusammenarbeit mit der Welt der Wunder Sendebetrieb GmbH rühmt, können Sie ja den oben genannten Links entnehmen. Warum also sollten wir über diese Vorgänge nicht berichten dürfen, zumal adcada die eigene „Selbstbeweihräucherung“ ja immer wieder durch Dritte begleiten lässt…

Wir bleiben jedenfalls für Sie dran!

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