Start Allgemein Die Abzocke mit den Spielen im Internet

Die Abzocke mit den Spielen im Internet

472

Viel Kinder und Jugendliche werden durch das Internet zu regelrechten „Zockern“ erzogen. Manche geben jeden Monat hunderte von Euros für sinnlose Spiele im Internet aus, ohne dass die Eltern dies mitbekommen. Interessant ist daher auch ein Artikel der Verbraucherzentrale zu diesem Thema.

Egal ob am Computer, per App am Smartphone oder an der Spielekonsole: Bei Online-Spielen haben sich sogenannte In-Game-Käufe (oder auch: Mikrotransaktionen) als Geschäftsmodell etabliert. Bei Games per App auf mobilen Geräten spricht man auch von In-App-Käufen.

Das Prinzip ist häufig: Während des Spiels werden den Nutzern immer wieder kostenpflichte Erweiterungen angeboten. Besonders in kostenlosen Spielen werden In-Game Käufe aggressiv vermarktet, da sich die Spiele hierüber finanzieren. Doch auch in kostenpflichtigen Titeln finden sich immer häufiger zusätzliche In-Game Käufe. Wer zusätzliche Spielinhalte freischalten, schneller zocken, höhere Levels erreichen oder eine bessere oder seltenere Ausstattung der Avatare bekommen will, muss dafür im Spiel-eigenen Shop echtes Geld  zahlen. Diese Zusatzkosten entstehen dann unabhängig davon, ob es sich um ein

  • von Anfang an kostenpflichtiges Spiel oder
  • um ein zunächst kostenloses Spiel handelt.

Bei Letzterem spricht man von sogenannten „Free-to-Play“-Spielen – dazu später mehr.

In-Game-Käufe

Unter In-Game-Käufen versteht man grundsätzlich alle Käufe, die während eines Spiels getätigt werden. Typische Beispiele für In-Game-Käufe sind:

  • Punkte, Münzen, Diamanten, Rohstoffe etc. (sog. In-Game Währung, die für Folgekäufe im Spiel eingesetzt wird und dazu führen kann, dass der Überblick über die Kosten verloren geht.)
  • Neue Charaktere, Fähigkeiten, Ausstattungen etc.
  • Schnellere Erfolge, Erreichen eines neuen Levels, kürzere Wartezeiten etc.

In-Game-Käufe können Sie meist innerhalb eines Shops, der über das Spielmenü aufrufbar ist, gegen echtes Geld tätigen. In manchen Fällen können Sie die anfallenden Kosten für neue Spielfunktionen, Inhalte oder Upgrades auch über eine In-Game Währung begleichen – je nach Spiel und Anbieter.

Untersuchung zu In-Game-Käufen

Eine aktuelle Untersuchung zu 14 Online PC-Spielen* der Marktwächter der Verbraucherzentralen zeigt: Spieler und Eltern können nur schwer Informationen dazu finden, ob ein Spiel In-Game-Käufe enthält oder nicht. Keiner der untersuchten Anbieter wies vor dem Kauf oder vor der Registrierung deutlich auf der Spiele-Webseite darauf hin.

Informationen über die Möglichkeit von In-Game-Käufen waren entweder überhaupt nicht auf den Webseiten der Online PC-Spiele zu finden (bei 5 von 14 untersuchten Spielen) oder lassen sich nur dann aufspüren, wenn Interessierte bereits Vorkenntnisse über das Spiel haben (9 von 14), etwa wenn sie den Namen der In-Game Währung kennen.

Das liegt auch daran, dass es derzeit keine gesetzliche Regelung gibt, die vorschreibt, dass Spiele-Anbieter im Vorfeld angeben müssen, ob ein Nutzer Geld ausgeben kann. Vorreiter sind hier Spiele-Apps in den App-Stores von Apple und Google, da hier die Store-Betreiber zumindest die Offenlegung der möglichen Kaufoptionen für In-Game-Währung vorschreiben.
Zwar können hohe In-Game-Käufe von Minderjährigen ohne Zustimmung der Eltern rechtlich unwirksam sein. Die Untersuchung der Marktwächter-Experten zeigt jedoch, dass die Spiele-Anbieter eine Rückerstattung in vielen Fällen ablehnen.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein