US-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch umfassende Zölle von 25 % auf alle Stahl- und Aluminiumimporte in die Vereinigten Staaten verhängt. Das Ziel: die heimische Industrie stärken und Handelsungleichgewichte korrigieren. Doch die Maßnahme könnte zu steigenden Preisen für Verbraucher und Unternehmen führen – und einen neuen globalen Handelskrieg auslösen.
Schnelle Reaktionen aus Kanada und Europa
Nur wenige Stunden nach der Ankündigung reagierten sowohl die Europäische Union als auch Kanada mit Gegenmaßnahmen. Die EU kündigte Zölle auf US-Exporte im Wert von bis zu 26 Milliarden Euro an, darunter Boote, Bourbon und Motorräder. Die Maßnahmen sollen im April in Kraft treten.
Kanada ging noch einen Schritt weiter: Das Land verhängte Vergeltungszölle von 25 % auf US-Importe im Wert von über 20 Milliarden Dollar, darunter Stahl- und Aluminiumprodukte sowie Computer und Sportausrüstung. Premierminister Designate Mark Carney betonte, dass Kanada bereit sei, mit Trump zu verhandeln, jedoch seine wirtschaftliche Souveränität wahren wolle.
Folgen für die US-Wirtschaft
Die neuen Zölle könnten die Kosten für eine Vielzahl von Produkten in den USA erhöhen. Stahl und Aluminium sind essenzielle Rohstoffe für Autos, Maschinen, Infrastruktur und Haushaltsgeräte. Experten warnen, dass die höheren Preise letztlich von den Verbrauchern getragen werden müssen.
Ein Blick auf Trumps erste Amtszeit zeigt die Risiken: Die damaligen Stahl- und Aluminiumzölle führten zu steigenden Produktionskosten und reduzierten die industrielle Leistung um über 3 Milliarden Dollar bis 2021. Laut einer Analyse der International Trade Commission könnten die neuen Maßnahmen sogar bis zu 100.000 Arbeitsplätze kosten – darunter 20.000 allein in der Aluminiumindustrie.
Spannungen mit US-Handelspartnern
Besonders Kanada, der größte Lieferant von Stahl und Aluminium für die USA, könnte durch die Zölle hart getroffen werden. Unternehmen wie der kanadische Stahlkonzern Algoma haben bereits angekündigt, Lieferungen in die USA vorübergehend auszusetzen.
Die Biden-Regierung hatte in der Vergangenheit Zollerleichterungen für Verbündete wie Kanada, Mexiko, Japan und Südkorea gewährt. Trumps neue Maßnahme setzt diese Ausnahmen außer Kraft. Besonders hart trifft es China, dessen Stahl- und Aluminiumimporte nun mit 45 % besteuert werden.
Ein gefährliches Spiel
Die Einführung der neuen Zölle sorgt für Unruhe auf den globalen Märkten. Analysten warnen, dass eine Eskalation des Handelskonflikts das weltweite Wirtschaftswachstum bremsen könnte. Bereits jetzt steigen die Preise für Stahl und Aluminium rasant: In den letzten zwei Monaten sind die Preise für US-Stahl um über 30 % und für Aluminium um 15 % gestiegen.
Während Trump argumentiert, dass die Zölle Unternehmen dazu bewegen sollen, ihre Produktion in die USA zu verlagern, könnte der Schuss nach hinten losgehen. Viele Industrien sind auf globale Lieferketten angewiesen – und steigende Produktionskosten könnten mehr schaden als nützen.
Wie sich der Handelsstreit weiterentwickelt, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch: Die kommenden Wochen könnten entscheidend für die Zukunft der globalen Wirtschaft und der Handelsbeziehungen der USA sein.