Dass gespart werden muss, wenn das Budget knapp ist, liegt auf der Hand. Aber an der inneren Sicherheit? Die geplanten Einsparungen bei Österreichs Polizei – insbesondere die massive Reduzierung von Überstunden – sorgen zu Recht für Unruhe. Schon jetzt stemmen die Wiener Polizistinnen und Polizisten über zwei Millionen Überstunden pro Jahr. Wer glaubt, dass eine solche Arbeitslast ohne Konsequenzen gekürzt werden kann, verkennt die Realität im Polizeialltag.
Weniger Überstunden – weniger Sicherheit?
Ein Polizei-Apparat funktioniert nicht wie ein Bürojob mit festen Arbeitszeiten. Verbrechen halten sich nicht an Dienstpläne, Demonstrationen enden nicht pünktlich um 17 Uhr, und Notfälle warten nicht auf den nächsten Arbeitstag. Überstunden sind in einem so dynamischen Bereich unvermeidlich – und ihre Kürzung bedeutet schlichtweg weniger Personal auf der Straße, gerade zu Stoßzeiten oder an Wochenenden.
Sparen an der falschen Stelle
Natürlich ist es nachvollziehbar, dass angesichts des hohen Defizits Einsparungen notwendig sind. Aber wenn eine Kürzung von Überstunden dazu führt, dass weniger Polizeipräsenz auf den Straßen herrscht oder die Belastung für die Beamtinnen und Beamten ins Unermessliche steigt, dann kann das nicht die Lösung sein. Mehr Stress und weniger Personal bedeuten nicht nur schlechtere Arbeitsbedingungen, sondern auch höhere Risiken für die Bevölkerung.
Fazit: Ein gefährliches Signal
Innenminister Gerhard Karner betont, „bei der Sicherheit darf nicht gespart werden“ – doch genau das passiert gerade. Eine funktionierende Polizei ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Wenn Einsparungen zu weniger Einsatzkräften und überlasteten Beamten führen, gefährdet das am Ende nicht nur die Polizei selbst, sondern auch die Sicherheit aller Bürgerinnen und Bürger. Ein riskantes Experiment, das Österreich sich besser nicht leisten sollte.