1. Finanzielle Lage und Kapitalstruktur
Eigenkapitalentwicklung
- Das Eigenkapital ist dramatisch gesunken, von 8,7 Mio. € auf 2,3 Mio. € – ein Rückgang um 74%!
- Dies deutet auf erhebliche Kapitalverluste, Entnahmen oder Verluste aus dem Geschäftsbetrieb hin.
- Kein Bilanzgewinn ausgewiesen, was bedeutet, dass es entweder keine Gewinne gab oder diese zur Deckung von Verlusten verwendet wurden.
Anlage- und Umlaufvermögen
- Sachanlagen sanken von 20,57 Mio. € auf 18,22 Mio. € (-11%), was auf Abschreibungen oder eine mögliche Veräußerung von Anlagen zurückzuführen sein könnte.
- Forderungen sanken um 52% auf 1,02 Mio. €, was auf eine reduzierte Geschäftstätigkeit oder eine straffere Forderungsverwaltung hinweisen könnte.
- Liquide Mittel gingen von 4,3 Mio. € auf 3,4 Mio. € zurück (-20%), was auf Mittelabflüsse zur Deckung von Kosten oder Tilgungen schließen lässt.
Rückstellungen und Verbindlichkeiten
- Rückstellungen reduzierten sich um ca. 58%, was auf geringere erwartete Risiken oder abgebaute Verpflichtungen hinweisen könnte.
- Extrem hoher Anstieg der Verbindlichkeiten: 20,7 Mio. € (Vorjahr: 18,1 Mio. €) → +14%!
- 5,3 Mio. € der Schulden bestehen gegenüber Gesellschaftern, was darauf hindeutet, dass die Gesellschafter das Unternehmen finanziell stützen müssen.
- 2,87 Mio. € der Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit von über 5 Jahren, was auf eine langfristige Finanzierung hindeutet.
- 15,37 Mio. € der Verbindlichkeiten sind durch Sicherheiten (z. B. Windkraftanlagen) gedeckt, was bedeutet, dass bei finanziellen Problemen die Sicherheiten verwertet werden könnten.
2. Rentabilität und Risikoanalyse
Ertragslage
- Kein Bilanzgewinn ausgewiesen, was darauf hindeutet, dass die Gesellschaft nicht profitabel arbeitet oder alle Gewinne für Tilgungen oder Rückstellungen verwendet wurden.
- Sinkendes Eigenkapital und steigende Schulden sind ein Warnsignal für Investoren.
- Fehlende Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) erschwert eine genaue Analyse der Ertragslage.
Kapitalstruktur & Haftungsrisiko
- Extreme Verschuldung: 20,7 Mio. € auf 23,4 Mio. € Bilanzsumme → Fremdkapitalquote von ca. 88%!
- Dies bedeutet, dass das Unternehmen stark auf Fremdfinanzierung angewiesen ist und wenig eigenen finanziellen Spielraum hat.
- Kommanditisten haften nur mit ihrer Einlage, aber eine starke Überschuldung kann zu Kapitalerhöhungen oder weiteren Finanzierungsmaßnahmen führen.
Liquiditätslage
- Rückgang der liquiden Mittel um 20% ist ein Warnzeichen.
- Es ist unklar, ob das Unternehmen ausreichend operative Einnahmen generiert, um laufende Verbindlichkeiten zu bedienen.
- Hohe kurzfristige Verbindlichkeiten (20,7 Mio. € innerhalb eines Jahres fällig!) bedeuten ein potenzielles Refinanzierungsrisiko.
3. Unternehmensführung und Transparenz
Geschäftsführung
- Die Gesellschaft wird von Gerd Puse und Hajo de Buhr geführt.
- Keine Angaben zu strategischen Maßnahmen oder geplanten Maßnahmen zur Stabilisierung der finanziellen Lage.
Fehlende GuV und Geschäftsprognosen
- Ohne eine GuV bleibt unklar, wie hoch die Einnahmen und Betriebskosten sind.
- Es fehlen Prognosen zur zukünftigen Geschäftsentwicklung, was für Anleger problematisch ist.
4. Fazit für Anleger
✅ Positive Aspekte
✔ Langfristige Finanzierung vorhanden (2,87 Mio. € Verbindlichkeiten mit Laufzeit über 5 Jahre).
✔ Gesellschafter unterstützen das Unternehmen finanziell (5,3 Mio. € Darlehen von Gesellschaftern).
✔ Betrieb wird anscheinend weitergeführt, keine akuten Insolvenzsignale.
⚠️ Kritische Aspekte
❌ Eigenkapital drastisch gesunken (-74%) → erhöhtes Insolvenzrisiko.
❌ Extrem hohe Fremdkapitalquote (88%) → hohe Abhängigkeit von Schulden.
❌ Hohe kurzfristige Verbindlichkeiten (20,7 Mio. € in einem Jahr fällig!) → Refinanzierungsrisiko.
❌ Kein Bilanzgewinn und keine GuV → Rentabilität unklar.
❌ Sinkende Liquidität (-20%) → potenzieller Cashflow-Engpass.
❌ Große Teile der Schulden (15,37 Mio. €) sind besichert → bei Zahlungsausfällen droht die Verwertung der Sicherheiten.
📌 Empfehlung für Anleger:
- Hohe finanzielle Risiken durch sinkendes Eigenkapital und steigende Schulden.
- Die enorme kurzfristige Verschuldung (20,7 Mio. €) könnte zu Liquiditätsproblemen führen.
- Anleger sollten die Ertragskraft genau prüfen und auf eine vollständige GuV bestehen.
- Ohne konkrete Maßnahmen zur finanziellen Stabilisierung ist eine Investition mit erheblichen Risiken verbunden.
🔴 Fazit: Hohe Schulden, sinkendes Eigenkapital, unklare Rentabilität – für risikoscheue Anleger nicht empfehlenswert.