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Unwort des Jahres 2024: Sprachwissenschaftler setzen ein Zeichen gegen diskriminierende Sprache

Peggy_Marco (CC0), Pixabay

Mit Spannung wird heute die Verkündung des Unwortes des Jahres 2024 erwartet, einer Aktion, die seit über drei Jahrzehnten in Deutschland für Aufmerksamkeit sorgt. Die Jury, bestehend aus renommierten Sprachwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern, analysiert jährlich Begriffe, die in der öffentlichen Sprache als besonders unangemessen, unmenschlich oder irreführend aufgefallen sind. Ziel ist es, problematische Sprachgewohnheiten ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken und Diskussionen über den bewussten Umgang mit Sprache anzustoßen.

Seit der Einführung dieser Initiative im Jahr 1991 haben sich die Fachleute das Ziel gesetzt, auf Worte aufmerksam zu machen, die entweder die Menschenwürde verletzen, negativen Sachverhalten einen beschönigenden Anstrich verleihen oder bestimmte Gruppen der Gesellschaft diskriminieren. Jedes Jahr findet die Wahl des Unworts große Beachtung – nicht nur unter Sprachinteressierten, sondern auch in der Politik und Gesellschaft.

Die Jury erklärt, dass sie mit der Aktion den Blick auf einen undifferenzierten, verschleiernden oder diffamierenden Sprachgebrauch lenken möchte, der sich häufig unreflektiert in der öffentlichen Kommunikation wiederfindet. Begriffe, die ins Schlaglicht geraten, decken oft auf, wie Sprache genutzt wird, um Machtverhältnisse zu stabilisieren oder Missstände zu verschleiern.

In den vergangenen Jahren wurden Unwörter wie „Klimaterroristen“ oder „Sozialtourismus“ gewählt – Begriffe, die tiefgreifende gesellschaftliche Debatten angestoßen haben und die Sensibilität für Sprache im öffentlichen Diskurs schärfen sollten. Auch in diesem Jahr wird ein Ausdruck erwartet, der viele Diskussionen auslösen dürfte.

Die Wahl des Unwortes ist mehr als eine Kritik an einem einzelnen Begriff – sie ist ein Appell für mehr Verantwortung im Umgang mit Sprache. Denn Worte sind nicht nur ein Kommunikationsmittel, sondern prägen auch unsere Wahrnehmung und unser gesellschaftliches Miteinander. Die Verkündung des Unworts 2024 wird daher mit großer Aufmerksamkeit erwartet und dürfte erneut eine wichtige Debatte über die Macht und Wirkung von Sprache anstoßen.

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