Start Allgemein Besorgniserregender Rückgang: Schneehuhnpopulation im Nordosten Islands auf historischem Tiefstand

Besorgniserregender Rückgang: Schneehuhnpopulation im Nordosten Islands auf historischem Tiefstand

14
12019 (CC0), Pixabay

Die Schneehuhnpopulation im Nordosten Islands ist seit geraumer Zeit rückläufig, und die jüngste Zählung in diesem Sommer hat besorgniserregende Ergebnisse geliefert. Laut einer Pressemitteilung des Isländischen Instituts für Naturgeschichte (IINH) erreichte die Population den viertniedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1964. Die Forscher vermuten, dass die schweren Sommerstürme in diesem Jahr maßgeblich zum Rückgang beigetragen haben.

Historisch gesehen war die Vermehrung der Schneehühner im Nordosten Islands bis zur Jahrhundertwende stabil und gesund, mit durchschnittlich sieben bis neun Küken pro Weibchen. In diesem Sommer lag die Zahl jedoch bei lediglich 4,5 Küken pro Weibchen, was einen deutlichen Einbruch in der Population signalisiert.

Besonders ungewöhnlich und besorgniserregend ist, dass viele Schneehuhnküken in diesem Sommer erst rund einen Monat später als üblich schlüpften. Ein solches Phänomen wurde in der gesamten Beobachtungszeit der Schneehühner in Island noch nie verzeichnet.

Die Schwankungen in der Populationsgröße der Schneehühner sind zwar nicht ungewöhnlich, doch der anhaltende Rückgang ist alarmierend. Seit 1964 wurden insgesamt sieben signifikante Rückgänge festgestellt, davon vier in den letzten fünf Jahren. Diese Entwicklung wirft ernste Fragen zur Zukunft der Schneehuhnpopulation in Island auf.

Bei der Zählung in diesem Sommer wurden fast 300 Weibchen gesichtet, was einem Durchschnitt von etwa 50 pro Zählgebiet entspricht. Die Vermehrung unterschied sich jedoch stark zwischen den verschiedenen Regionen des Landes. Während in den südlichen, westlichen und nordwestlichen Regionen durchschnittlich sechs Küken pro Weibchen gezählt wurden, lag die Zahl in den Westfjorden, im Nordosten und Osten des Landes nur bei 4,5 bis 5,2 Küken pro Weibchen. Besonders auffällig ist der hohe Anteil der Weibchen ohne Küken, der in diesen Regionen bei 23 bis 28 Prozent lag.

Der Sommersturm Anfang Juni hatte wahrscheinlich verheerende Auswirkungen auf die Nistplätze der Schneehühner, insbesondere im Nordosten Islands. Die wiederholten Regenperioden im Juni und Juli verstärkten die negativen Auswirkungen auf die Population zusätzlich. Viele Weibchen verließen aufgrund der extremen Wetterbedingungen ihre Nester, was zu einem signifikanten Rückgang der Überlebensrate der Küken führte.

Das IINH bewertet die Situation als ernst und betont, dass die aktuellen Entwicklungen im historischen Kontext der Schneehuhnvermehrung äußerst besorgniserregend sind. Die langfristigen Auswirkungen dieser Umweltfaktoren könnten das Überleben der Schneehuhnpopulation in Island nachhaltig gefährden.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein