In Oberschleißheim, Landkreis München, ist es zu einem mutmaßlichen Betrugsfall bei der Go Solar GmbH gekommen. Der Geschäftsführer des Unternehmens, ein 45-jähriger nigerianischer Staatsbürger, steht unter Verdacht, das Firmenkonto geplündert und sich mit einem Millionenbetrag abgesetzt zu haben.
Die Firma, die sich auf den Verkauf und die Installation von Solaranlagen spezialisiert hatte, erfreute sich bis Ende 2023 positiver Kundenbewertungen auf der Verbraucherplattform Trustpilot. Seit dem 18. Juli 2024 häufen sich jedoch negative Bewertungen und Betrugsvorwürfe.
Laut Berichten von „diebewertung.de“ und Aussagen eines ehemaligen Mitarbeiters begann die Situation im April 2024 zu eskalieren. Innendienst-Mitarbeiter erhielten keine Gehälter mehr, während der Geschäftsführer sich weiterhin Zahlungen leistete. Die Unternehmenswebsite ist nicht mehr erreichbar, und die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen.
Der Geschäftsführer soll in ein Firmengeflecht mit mehreren ähnlich benannten Unternehmen involviert sein. Das Unternehmen hatte 2023 einen Umsatz von 15 Millionen Euro verzeichnet und arbeitete mit dem renommierten Hersteller Viessmann zusammen.
Die finanziellen Auswirkungen für Kunden sind erheblich. Offene Forderungen belaufen sich auf mindestens 160.000 Euro, zusätzlich zu den bereits geleisteten Zahlungen und Anzahlungen der Kunden. Einige Kunden, die Kredite für die Anlagen aufgenommen haben, stehen nun vor erheblichen finanziellen Schwierigkeiten.
Viessmann hat rechtliche Schritte gegen die Go Solar GmbH angekündigt und bedauert den mutmaßlichen Missbrauch ihres Namens für kriminelle Zwecke.
Die Situation verdeutlicht die Risiken im schnell wachsenden Solaranlagenmarkt und unterstreicht die Notwendigkeit für Verbraucher, bei größeren Investitionen besondere Vorsicht walten zu lassen.
