Start Allgemein Kokainfund an der Ostsee: Neue Schmuggler-Wege?

Kokainfund an der Ostsee: Neue Schmuggler-Wege?

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Mikewildadventure (CC0), Pixabay

Der Kokain-Schmuggel nimmt auch in Schleswig-Holstein zu, wie das Zollfahndungsamt Hamburg bestätigt. Neue Fundorte wie kürzlich am Strand von Heiligenhafen geben den Ermittlern Rätsel auf. Ein Spaziergänger entdeckte dort ein 20-Kilogramm-Kokain-Paket. Woher es kam und welche Route es nahm, ist noch unklar. Solche „Drop-Offs“, bei denen Rauschgift-Päckchen im Meer landen, sind laut Zollfahndung in der Nordsee häufiger, machen aber nun auch in der Ostsee Sorgen.
Ermittlungsergebnisse und Risiken

Das Rauschgift stammt vermutlich aus Südamerika. Wenn bei der Überfahrt aus Brasilien, Ecuador oder Kolumbien etwas schiefgeht und Pakete im Meer landen, können sie an die Küste gespült werden. Schmuggler arbeiten oft mit Peilsendern oder Leuchten an den Päckchen, um sie wiederzufinden. In diesem Jahr wurden bereits Kokainfunde vor Borkum und im letzten Jahr bei Westerhever gemeldet.
Gefahren für den Zoll

Die Gewerkschaft der Polizei warnt vor bewaffneten Drogenbanden, die beschlagnahmtes Kokain zurückholen könnten, und fordert besseren Schutz für Zollbeamte. Wer verdächtige Päckchen findet, sollte sofort die Polizei informieren, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.
Neue Schmuggelrouten?

Ob Schmuggler nun verstärkt die Ostsee nutzen, ist unklar. Die Ostsee ist durch den vielen Schiffsverkehr und die intensive Überwachung riskanter. Es ist auch nicht sicher, ob die 20 Kilogramm Kokain für Schleswig-Holstein bestimmt waren. Möglicherweise handelt es sich um eine gescheiterte Übergabe. Das Landeskriminalamt Schleswig-Holstein betrachtet das Bundesland als Transitregion, besonders wegen der Nähe zu Dänemark und der Häfen.
Anstieg der Rauschgiftkriminalität

Die Rauschgiftkriminalität nimmt deutschlandweit zu, insbesondere im hohen Norden. Kokain spielt dabei eine große Rolle. Laut Europol-Analysen gibt es Rekordwerte bei der weltweiten Kokainproduktion und steigende Beschlagnahmungen. Im letzten Jahr wurden über 300 Tonnen Kokain in Europas Häfen, darunter auch Hamburg, sichergestellt.

Diese Entwicklungen werfen die Frage auf, warum die Nachfrage nach Kokain so stark wächst und welche gesellschaftlichen Probleme dahinterstehen.

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