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Rotfeuerfische im Mittelmeer: Bedrohung für die Artenvielfalt

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Givemewingstofly (CC0), Pixabay

Die zunehmende Präsenz von Rotfeuerfischen im Mittelmeer stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Artenvielfalt dar, berichtet der Zoologe Alexander Kotrschal im Fachjournal „NeoBiota“. Ursprünglich Bewohner des indischen Ozeans, haben sich diese Raubfische aufgrund der steigenden Meerestemperaturen infolge des Klimawandels auch im Mittelmeer ausgebreitet.

Laut Kotrschal sind Rotfeuerfische nicht wählerisch, wenn es um ihre Beute geht, was eine dramatische Dezimierung seltener und streng geschützter Arten im Mittelmeer zur Folge haben könnte. Die Invasion dieser Fische begann vor etwa einem Jahrzehnt und erfolgte vermutlich über den Suezkanal aus dem Roten Meer heraus. Dank der klimatischen Veränderungen und der Erwärmung des Mittelmeers finden Rotfeuerfische nun auch in diesen Gewässern geeignete Lebensbedingungen vor.

Die Möglichkeit für Rotfeuerfischlarven, den Suezkanal zu durchqueren, hat ebenfalls zu ihrer Verbreitung beigetragen. Früher wurden sie hauptsächlich im Ballastwasser von Schiffen transportiert, konnten aber nun durch die offenen Sodaseen des Suezkanals schwimmen. Dies, kombiniert mit dem Versiegen der jährlichen Nilhochwasser und den Umbauten des Suezkanals, hat es den Rotfeuerfischen ermöglicht, ungehindert in das Mittelmeer vorzudringen.

Die einzigartige Artenvielfalt des Mittelmeers, die über 11.000 Tierarten umfasst, ist durch die Ankunft dieser Raubfische gefährdet. Viele der dort heimischen Fische sind nicht an Rotfeuerfische gewöhnt und fliehen nicht vor ihnen, was sie zu einer leichten Beute macht. Kotrschal schlägt vor, die Eindringlinge durch gezielte Fischerei zu kontrollieren und als Speisefische zu vermarkten, da sie leicht zu fangen und schmackhaft sind.

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