Die Wirtschaft in Deutschland sieht sich weiterhin mit einer herausfordernden Phase konfrontiert, da die Insolvenzzahlen nach dem historischen Höchststand im Dezember nicht abzuebben scheinen. Laut dem renommierten Institut für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH) verharrt die Zahl der Firmenpleiten auf einem bedenklich hohen Level. Im Januar wurden insgesamt 1077 Insolvenzen registriert, was einem alarmierenden Anstieg von nahezu 40% gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht. Selbst im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019, also den wirtschaftlich stabileren Zeiten vor der globalen Corona-Pandemie, liegen die aktuellen Insolvenzzahlen immer noch 20% höher.
Ein wesentlicher Faktor, der zu dieser anhaltenden Welle von Unternehmensinsolvenzen beiträgt, sind paradoxerweise die Corona-Hilfsmaßnahmen selbst. Während diese Hilfen ursprünglich dazu gedacht waren, Unternehmen in der akuten Phase der Pandemie zu unterstützen, haben sie laut IWH auch dazu geführt, dass wirtschaftlich schwächere Unternehmen künstlich am Leben gehalten wurden, die nun in der sich verändernden Wirtschaftslandschaft zunehmend in Schieflage geraten.
Diese Entwicklung wirft ein Schlaglicht auf die komplexen Herausforderungen, mit denen die Wirtschaftspolitik konfrontiert ist: Es gilt, einen Weg zu finden, der sowohl akute Unterstützung in Krisenzeiten ermöglicht als auch langfristige wirtschaftliche Resilienz und Strukturanpassungen fördert. Die anhaltend hohen Insolvenzzahlen unterstreichen die Dringlichkeit, effektive Strategien zu entwickeln, um die Wirtschaftsstruktur zu stärken und Unternehmen zu unterstützen, die nachhaltig wettbewerbsfähig sind.