In Österreich hat der Advent dieses Jahres mit einer bemerkenswerten Winterkulisse begonnen. Anfang Dezember war fast das gesamte Land von Schnee bedeckt, in Wien sogar mit über 20 Zentimetern, so viel wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr. In Teilen Oberösterreichs und der Obersteiermark fiel sogar bis zu einem halben Meter Schnee.
Die anfängliche Winterfreude wich jedoch bald milderem Wetter. Das Tauwetter reduzierte die Schneemengen deutlich, sowohl im Flachland als auch in den Alpen. In einigen Regionen schrumpfte die Schneedecke von einem halben Meter auf nur wenige Zentimeter.
Trotzdem bleibt die Schneelage in den Bergen und höher gelegenen Gebieten besser. Beispielsweise liegen am Galzig in Tirol über zwei Meter Schnee und in Warth in Vorarlberg über 70 Zentimeter. In den niedrigeren Lagen sind die Chancen auf weiße Weihnachten jedoch geringer, da nur etwa sechs Prozent der österreichischen Bevölkerung oberhalb von 800 Metern Höhe leben.
Die aktuelle Wetterlage über den Alpen bringt milde Luft mit sich, was zu grünen Weihnachten in den Niederungen führen könnte. Es besteht zwar eine kleine Chance auf Schneefall kurz vor Weihnachten, jedoch sind weiße Weihnachten in den tieferen Lagen Österreichs in den letzten Jahren zunehmend seltener geworden.
Der Hauptgrund für die abnehmende Häufigkeit weißer Weihnachten ist der menschengemachte Klimawandel. Seit den 1990er Jahren hat sich die Durchschnittstemperatur im Dezember in Österreich um etwa 1,5 Grad erhöht. Dies beeinflusst zwangsläufig die Schneelage während der Weihnachtszeit. Weiße Weihnachten waren auch vor dem Klimawandel im Flachland keine Selbstverständlichkeit, aber in den 1960ern gab es fast jedes Jahr flächendeckend weißen Schnee in Österreich.
Trotz des Trends zu grünen Weihnachten bleibt in höheren Lagen über 1.200 Meter eine weitgehende Schneegarantie bestehen. Der Klimawandel führt jedoch zu einer deutlichen Veränderung der traditionellen Winterlandschaft in Österreich, besonders in den tieferen Lagen.