Start Politik Deutschland Demonstration und Schule schwänzen?

Demonstration und Schule schwänzen?

307
OpenClipart-Vectors / Pixabay

Das ist eine Debatte, die derzeit die Gemüter erhitzt. Dabei dürfen wir aber den Anlass der Proteste nicht aus den Augen verlieren! Hier geht es darum, ein Zeichen zu setzen, um den Widerstand gegen ein kapitalistisches System, dass immer nur auf Wachstum ausgerichtet ist und dabei die Ressourcen des Planeten aufbraucht. Natürlich gibt es immer schwarze Schafe, die sich den Demonstrationen einfach anschließen, um einen Tag schulfrei zu haben.

Daher ist natürlich auch die Frage berechtigt, warum die Schüler nicht in ihrer Freizeit auf die Straße gehen? Die Antwort ist aber ebenso recht klar: Weil es dann – abgesehen von der lokalen Ebene – niemanden interessieren würde. So könnte man es als eine Form des zivilen Ungehorsams bezeichnen, der wenigstens Aufsehen erregt. Und darum geht es doch! Die Trommel zu schlagen! Ein Bewusstsein zu schaffen, für all die Probleme, die es derzeit gibt und die wir alle maßgeblich mitverursachen!

Brauchen wir denn jedes zweite Jahr ein neues Handy? Brauchen wir ständig neue Kleidung, weil die Mode uns das so „vorschreibt“? Brauchen wir immer neue Autos, die größer werden und noch mehr Sprit verbrauchen? Muss es jedes Jahr eine Flugreise in ferne Gegenden sein? Brauchen wir im Februar Erdbeeren? Und so könnte die Liste noch ewig weitergeführt werden. Mir ist natürlich bewusst, dass ich Teil dieses Systems bin; in begrenztem Maße können wir aber alle etwas tun!

Zum Beispiel indem wir kein Billigfleisch kaufen und überhaupt selten auf Tierprodukte zurückgreifen. Wasser aus dem Wasserhahn zapfen, anstatt überteuertes Mineralwasser. Mit öffentlichen Verkehrsmittel fahren oder Fahrgemeinschaften bilden. Heimische und ökologisch vertretbare Lebensmittel kaufen und, wenn möglich, nicht fertig abgepackte Ware. Und wenn wir schon, wie beispielsweise bei Kaffee oder Schokolade, auf importierte Ware zurückgreifen müssen, dann diese wenigstens im Weltladen kaufen, wo auch der Produzent einen fairen Anteil erhält.

Weitere kleine Dinge, die, wenn man sie millionenfach umsetzt, große Wirkungen zeitigen: Keinen Kaffee im Pappbecher kaufen, Heizung nicht voll aufdrehen, stattdessen einfach mal einen Pulli anziehen, Licht ausschalten, wenn man das Zimmer verlässt, zu Fuß zum Bäcker oder Supermarkt gehen, Tickets nicht ausdrucken, sondern digital speichern usw. usf.

All die Politiker, die sich über diese Demonstrationen beschweren, sind doch diejenigen, die es mitzuverantworten haben! Sie haben zwar nicht die Schienen gelegt, die hierhin führten, aber sie wären in der Lage, die Weichen hin zu einem anderen Gleis zu stellen! Und was machen sie stattdessen? (Die folgenden Punkte sind nicht nur auf Klimamaßnahmen beschränkt)

Sie lassen sich zum Beispiel mit teuren, spritfressenden PKWs chauffieren! Sie unterstützen und beschützen weiterhin die betrügerische deutsche Autoindustrie zum Nachteil der Bahn, die dringend höhere Investitionen nötig hätte. Sie fördern durch ihre Politik große Wohnungskaufkonzerne, die das Leben in den Innenstädten immer unerschwinglicher machen und nur dem weiteren Profit dienen. Sie lassen sich instrumentalisieren von den Amerikanern, die in Deutschland Spionage betreiben. Sie lassen ein Steuersystem zu, dass Reiche begünstigt, und kürzen sogar noch an der Versorgung der Armen. Das Tierwohl ignorieren sie weiterhin, siehe Tiertransporte, Kükenschreddern und Kastration männlicher Schweine. Wenn ich so darüber nachdenke, fällt mir eigentlich nur ein Spruch ein: „Ich kann nicht so viel essen, wie ich manchmal kotzen könnte!“

All die Leute wie Altmaier können sich doch zurücklehnen und ihren Ruhestand auf Kosten der Gesellschaft genießen. Sie werden kaum noch erleben, welche Auswirkungen der Klimawandel nach sich zieht. Sie denken egoistisch nur an sich und wie sie am besten dastehen! Es ist erstaunlich, dass unsere Kanzlerin plötzlich derartige Ansichten gutheißt. Dann soll sie dem doch nun auch Taten folgen lassen! Zum Wohle Aller!

Kennen Sie diesen anderen bekannten Spruch: „Wir haben die Erde von unseren Kindern nur geborgt“? (Plakat der Grünen zum Bundestagswahlkampf 1983)

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein