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Fonds mit Anleihen, deren Rendite an den Inflationsindex gekoppelt ist, verzeichnen Milliardenzuflüsse
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Fonds mit Anleihen, deren Rendite an den Inflationsindex gekoppelt ist, verzeichnen Milliardenzuflüsse

Die derzeitige Sorge vor einer zunehmenden Inflation hat das Interesse an Fonds mit inflationsgeschützten Anleihen beflügelt. Allein die beiden größten Fonds am Markt von Axa und iShares verzeichneten im letzten Halbjahr Nettomittelzuflüsse von etwa 1,4 Milliarden Euro. Deutschen Anlegern stehen etwa 60 inflationsindexierte Rentenfonds zur Verfügung, die etwa 26 Milliarden Euro verwalten.Inflationsschutz in der Niedrigzinsphase soll durch inflationsindexierte Anleihen erreicht werden. Damit sollen sich Anleger gegen Auswirkungen eines Anstiegs des Preisniveaus schützen – neben Sachwerten wie Aktien, Immobilien oder Rohstoffen, für die Indexfonds zu empfehlen sind. Gegenüber bekannten Anleihen haben Investoren mit inflationsindexierten Anleihen größere Erfolge, wenn die Inflation über der vom Markt erwarteten liegt. Maßstab ist der „Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI)“ ohne Tabakprodukte.

Der Grenzwert, ab dem sich inflationsindexierte Anleihen lohnen, wird als „Break-even rate“ bezeichnet. Sie lässt sich aus der Differenz von Nominalrendite am traditionellen Rentenmarkt und der Realrendite am Markt für inflationsgeschützte Anleihen berechnen. Für Bundesanleihen mit zehn Jahren Laufzeit soll sie heute bei 1,5 Prozent liegen. In dieser Höhe ist Inflation für die Restlaufzeit der Anleihen eingepreist. Anleger mit abweichenden Erwartungen können sich mit inflationsgeschützten Anleihen oder Fonds absichern. Bei Fonds sind die Kosten zu berücksichtigen; diese sind bei Indexfonds niedriger.

Hiesige Fonds unterscheiden sich in der regionalen Ausrichtung. Ein Großteil der Fonds kauft im Euroraum inflationsindexierte Anleihen. Andere investieren weltweit in Papieren. Daraus folgt, dass das Renditespektrum auseinanderklafft. Es lag in den vergangenen drei Jahren zwischen minus 3,6 Prozent und plus 13,4 Prozent im Jahr. Amerikanische Fonds schnitten am besten ab.

Der Währungseffekt spielt dabei eine Rolle, da der Dollar stärker geworden und es unsicher ist, ob dieser Effekt in Zukunft erneut eine Rolle spielen wird. Repräsentativer kann der Blick auf die in Euro notierten Fonds sein. Der Beste der letzten drei Jahre erreichte 7,7 Prozent im Jahr. Aber: Eine hohe Rendite in der Vergangenheit muss keine hohe Rendite in der Zukunft bedeuten.

Die niedrige Rentabilität der Papiere und das Risiko, dass die Kurse bei steigenden Zinsen fallen, sind aktuelle Probleme bei der Zukunftsbewertung. In letzter Zeit war die Rendite der inflationsgeschützten Bundesanleihen meist negativ. Die großen Fonds mischen einem kleineren Anteil von Bundesanleihen größere Teile von französischen, italienischen und spanischen Papieren bei, die sich besser rentieren. Globale Fonds investieren oft in amerikanische inflationsgeschützte Staatsanleihen.

Ein Drittel der Fonds mit inflationsindexierten Anleihen weisen ein Rating der Fondsratingagentur auf, das viermal der Spitzenwert „A“ („sehr gut“) enthält.  Dreimal wurde die Note „B“ („gut“) vergeben. Größter Fonds mit fast vier Milliarden Euro ist der „AXA WF Global Inflation Bonds“. Er verbuchte im vergangenen halben Jahr Nettomittelzuflüsse von rund 800 Millionen Euro. Der „iShares TIPS UCITS ETF“ ist mit 3,1 Milliarden Dollar der zweitgrößte Fonds. Ihm flossen in sechs Monaten mehr als 600 Millionen Dollar netto zu.

Hintergrund der neuen Liebe zu inflationsindexierten Rentenfonds ist die steigende Inflation in vielen Ländern, die natürlich Geldwertrenditen den Garaus machen kann. In Amerika erreichte sie im Januar 2,5 Prozent, in Deutschland steigen die Preise, wenn auch weniger stark auf bisher 2,0 Prozent. Die Entwicklung in Europa ist mit viel Unsicherheit behaftet, zumal der Rückblick über zwölf Monate die Mathematik, aber nicht Sonderbewegungen aufzeigt.  Unklar ist, ob die Inflation zulegt, wenn der Ölpreisanstieg an Bedeutung verliert und die Nahrungspreise im Frühjahr fallen werden.

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