Während US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. öffentlich die Zugabe von Fluorid ins Trinkwasser kritisiert, widersprechen Fachleute dieser Einschätzung deutlich. Zahnarztverbände, Gesundheitsbehörden und internationale Organisationen betonen einstimmig: Fluorid ist sicher, natürlich und schützt zuverlässig vor Karies.
Die US-Gesundheitsbehörde CDC zählt die Fluoridierung des Trinkwassers sogar zu den zehn bedeutendsten gesundheitlichen Errungenschaften des 20. Jahrhunderts, da sie entscheidend zur Senkung von Karies und zur Erhöhung der Lebenserwartung beigetragen habe.
„Fluorid wurde über Jahrzehnte umfassend erforscht und gilt in empfohlener Dosierung als sicher und wirksam“, erklärt der Zahnarzt Dr. James Heaton gegenüber USA TODAY. Auch wenn ethische Debatten über die Zwangsmedikation im Raum stehen, sei der wissenschaftliche Konsens eindeutig: Fluorid schützt die Zähne – und zwar wirksam.
Wie wirkt Fluorid?
Fluorid ist ein natürlich vorkommendes Mineral, das in Wasser, Boden und Nahrungsmitteln enthalten ist. Es wird häufig dem Leitungswasser zugesetzt oder in Zahnpasta, Mundspülungen und Zahnbehandlungen verwendet. Seine Wirkung: Es stärkt den Zahnschmelz, remineralisiert geschwächte Stellen und hemmt Bakterien, die Karies verursachen.
Einige Studien deuten darauf hin, dass Fluorid auch die Knochengesundheit fördern könnte. Hierzu seien jedoch weitere Forschungen notwendig.
Die American Dental Association (ADA) verweist auf mehr als 75 Jahre Forschung, die die Sicherheit und Wirksamkeit von fluoridiertem Wasser untermauern. Fluorid sei besonders wichtig für Kinder, da es während des Zahnwachstums die Zähne widerstandsfähiger gegen Säuren mache.
Ist Fluorid gefährlich?
Mehr als 100 Gesundheitsorganisationen weltweit, darunter die WHO, die CDC, die American Medical Association (AMA) sowie die American Academy of Pediatrics (AAP), halten an der Einschätzung fest, dass Fluorid in Trinkwasser sicher und gesundheitsförderlich ist.
Bei übermäßiger Aufnahme – etwa durch stark fluoridiertes Quellwasser oder Nahrungsergänzungsmittel – könne es in seltenen Fällen zu Fluorose oder anderen Nebenwirkungen kommen. Diese seien jedoch äußerst selten und treten nur bei langfristiger, überhöhter Dosierung auf. Die Mengen in Leitungswasser sind laut der US-Gesundheitsbehörde unbedenklich.
Warum Fluorid ins Trinkwasser gehört – laut ADA:
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Kariesprophylaxe:
Fluorid im Wasser reduziert laut Studien mindestens 25 % aller Kariesfälle, sogar bei Menschen, die zusätzlich fluoridierte Zahnpasta verwenden. -
Kosteneffizienz:
Für jeden Dollar, der in die Wasserfluoridierung investiert wird, sparen Bürgerinnen und Bürger im Schnitt 38 Dollar an Zahnarztkosten. -
Natürlichkeit:
Fluorid kommt natürlich im Grund- und Meerwasser vor. In der öffentlichen Wasserversorgung wird der Gehalt lediglich auf einen gesundheitlich sinnvollen Wert angehoben – vergleichbar mit der Anreicherung von Milch mit Vitamin D oder von Orangensaft mit Kalzium.
Fazit:
Trotz einzelner kritischer Stimmen bleibt die wissenschaftliche Einschätzung klar: Fluorid ist ein sicherer und effektiver Bestandteil moderner Gesundheitsvorsorge – insbesondere im Kampf gegen Karies. Wer dennoch Bedenken hat, kann sich von Zahnärzten individuell beraten lassen, um die richtige Balance zu finden.