Es klingt wie eine Szene aus einem Actionfilm – doch in der Nacht zu Samstag war es pure Realität: Gleich sechs junge Menschen haben versucht, unbemerkt den weltberühmten Kölner Dom zu erklimmen. Ihr nächtliches Abenteuer blieb jedoch nicht unentdeckt – im Gegenteil: Es endete mit einem Großeinsatz der Polizei.
Stirnlampen im Dom – Sicherheitsdienst schlägt Alarm
Kurz nach Mitternacht schlugen die Überwachungskameras im Inneren der Kathedrale Alarm: Auf den Bildern waren mehrere Personen zu erkennen, die sich mit Stirnlampen ausgestattet offenbar zielstrebig durch das dunkle Treppenhaus des Domes bewegten.
Der Sicherheitsdienst des Doms reagierte sofort und alarmierte die Polizei.
Polizei riegelt Dom ab – Hubschrauber beobachtet Abstieg
Wenig später war das Gebiet rund um den Kölner Dom weiträumig abgesperrt. Verstärkte Polizeikräfte sicherten das Bauwerk ab, während eine Hubschrauberbesatzung die ungewöhnliche Szenerie aus der Luft verfolgte.
Besonders spektakulär: Vom Nordturm des Doms seilten sich die Kletterer tatsächlich gerade wieder ab – unter den wachsamen Augen der Einsatzkräfte.
Sechs junge Abenteurer gestellt
Vor Ort konnten die Beamten schließlich fünf junge Männer aus Frankreich sowie eine Belgierin im Alter zwischen 18 und 27 Jahren stoppen. Offenbar hatten sie sich unbemerkt Zutritt zum Dom verschafft, um ihr riskantes Kletterabenteuer zu starten.
Doch neben dem offensichtlichen Verstoß gegen das Hausrecht werden den jungen Leuten auch Sachbeschädigungen vorgeworfen – möglicherweise durch Kletterausrüstung oder das gewaltsame Öffnen von Zugängen.
Anzeige wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung
Gegen die sechs Kletterer wurde ein Strafverfahren eingeleitet. Sie müssen sich nun wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung verantworten.
Warum genau die Gruppe die gefährliche und illegale Aktion wagte, ist bislang noch unklar. Vermutet wird ein sogenannter „Urban Climbing“-Trend – also das Besteigen berühmter Bauwerke aus Abenteuerlust oder für spektakuläre Fotos.
Polizei warnt vor Lebensgefahr
Die Polizei Köln warnte in einer Mitteilung eindringlich vor solchen Aktionen: „Der Kölner Dom ist kein Abenteuerspielplatz. Wer ihn unerlaubt besteigt, bringt nicht nur sich selbst in Lebensgefahr, sondern gefährdet auch andere.“
Für die sechs jungen Kletterer dürfte das nächtliche Abenteuer jedenfalls deutlich teurer und unangenehmer enden als gedacht – und statt spektakulärer Bilder bleibt ihnen vorerst vor allem ein unangenehmes Erinnerungsfoto: das auf der Polizeiwache.