Die Klimaschutzbewegung Fridays for Future ruft für heute wieder zu einem bundesweiten Klimaaktionstag auf. In vielen Städten Deutschlands wollen tausende Menschen – vor allem junge Klimaaktivistinnen und -aktivisten – gegen die aktuelle Klimapolitik demonstrieren. Ziel der Proteste ist es, die Bundesregierung und die Europäische Union an ihre Verantwortung zu erinnern, den Klimaschutz endlich konsequent und wirksam umzusetzen.
Im Norden Deutschlands beginnen die ersten Demonstrationen bereits um 12 Uhr, unter anderem in Lüneburg. Im Laufe des Nachmittags folgen weitere Protestzüge und Kundgebungen in zahlreichen Städten, darunter Hamburg, Hannover, Kiel, Rostock, Bremen und Osnabrück. Auch in vielen kleineren Orten sind Aktionen geplant.
Fridays for Future äußert sich deutlich kritisch: Zehn Jahre nach dem Abschluss des Pariser Klimaabkommens seien zwar viele Versprechungen gemacht worden, aber ein Großteil davon sei nicht oder nur teilweise umgesetzt worden. Statt Fortschritten gebe es zunehmend politische Rückschritte. Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen würden abgebaut, ambitionierte Gesetzesvorhaben ausgebremst, Förderprogramme gekürzt oder verschoben. Die Bewegung spricht von „massiven Angriffen auf bereits erkämpfte Fortschritte“ im Klimaschutz.
Ein besonderer Appell geht an Deutschland und die Europäische Union, die nach dem Rückzug der USA aus verschiedenen Klimaabkommen eine noch größere Verantwortung für die globale Klimapolitik tragen. Fridays for Future fordert deshalb konkrete politische Maßnahmen, darunter:
den schnellen Ausbau erneuerbarer Energien,
eine sozial gerechte CO₂-Bepreisung,
die Einhaltung der Pariser Klimaziele,
mehr Klimagerechtigkeit auf internationaler Ebene,
sowie klare Rahmenbedingungen für Industrie, Verkehr und Landwirtschaft.
Auch das aktuelle politische Klima bereitet der Bewegung Sorgen: Während wissenschaftliche Erkenntnisse zum Klimawandel immer alarmierender werden, wachse gleichzeitig der Widerstand gegen Klimaschutz – teilweise auch durch gezielte Desinformation oder populistische Kampagnen.
Mit dem heutigen Aktionstag will Fridays for Future ein starkes Signal setzen – für eine zukünftige Generation, die eine lebenswerte Umwelt verdient, und gegen eine Politik des Aufschiebens und Verdrängens. Die Organisatorinnen und Organisatoren rufen dazu auf, sich friedlich, aber entschlossen an den Protesten zu beteiligen.
„Die Zeit zu handeln ist jetzt – nicht morgen, nicht in zehn Jahren“, so eine Sprecherin der Bewegung. Fridays for Future kündigte zudem an, auch in den kommenden Monaten den Druck weiter aufrechtzuerhalten – sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene.