Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 zeigt, dass die Windpark Timmeler Kampen III/Haxenweg GmbH & Co. KG ein wirtschaftlich stabiles Jahr mit deutlich verbesserten Bilanzkennzahlen hinter sich hat. Für Anlegerinnen und Anleger lassen sich aus den vorliegenden Informationen sowohl positive Entwicklungen als auch strukturelle Beobachtungen ableiten.
Vermögenslage (Aktiva)
Die Bilanzsumme hat sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt – von 683.000 Euro auf rund 1,21 Mio. Euro. Dieser Anstieg ist überwiegend auf die deutlich gestiegene Liquidität zurückzuführen: Die Guthaben bei Kreditinstituten stiegen von 139.000 Euro auf knapp 908.000 Euro. Dies lässt auf eine starke Innenfinanzierung oder Auszahlungseinschränkungen hin und deutet auf eine hohe kurzfristige Liquidität hin – ein klarer Pluspunkt aus Anlegersicht.
Die Finanzstruktur zeigt allerdings auch einen Rückgang des Anlagevermögens – insbesondere bei den immateriellen Vermögensgegenständen und den Sachanlagen. Dies könnte entweder auf fortschreitende Abschreibungen oder einen verminderten Investitionsbedarf hinweisen. Im Ergebnis sinkt das Anlagevermögen von 101.000 Euro auf 59.000 Euro.
Die Forderungen gegenüber der Komplementärin haben sich verringert, bleiben mit rund 188.000 Euro jedoch auf einem hohen Niveau. Diese konzerninterne Verflechtung ist aus Investorensicht mit Vorsicht zu betrachten, da ein nicht unerheblicher Teil der Vermögenswerte nicht unmittelbar realisierbar ist.
Kapitalstruktur (Passiva)
Das Eigenkapital wurde von 435.500 Euro auf 901.100 Euro mehr als verdoppelt. Damit ergibt sich eine Eigenkapitalquote von etwa 74 %, was aus Anlegersicht äußerst positiv zu bewerten ist. Dies deutet auf solide Rücklagenbildung oder eine Einlage der Gesellschafter hin und bietet eine stabile Basis für die finanzielle Unabhängigkeit der Gesellschaft.
Die Rückstellungen sind mit etwa 184.000 Euro nahezu konstant geblieben. Dies kann als Hinweis auf eine gleichbleibende Risikosituation und solide kaufmännische Planung gewertet werden.
Die Verbindlichkeiten haben sich leicht erhöht (von 70.000 auf 129.000 Euro), bleiben aber angesichts der hohen Liquidität und des gestiegenen Eigenkapitals unproblematisch. Die Verbindlichkeiten bestehen ausschließlich kurzfristig, rund 34.000 Euro davon gegenüber Gesellschaftern. Auch hier besteht eine interne Abhängigkeit, die in der Risikobewertung berücksichtigt werden sollte.
Unternehmensstruktur und Hinweise
Die Gesellschaft hat keine eigenen Beschäftigten, der operative Betrieb wird offenbar über die Komplementär-GmbH und externe Dienstleister organisiert. Die Funktion der Gesellschaft dürfte sich primär auf die Verwaltung, Finanzierung und Kapitalverwertung des Windparks konzentrieren.
Die Forderungen gegenüber der Komplementärin und die interne Verflechtung sollten von Anlegern im Hinblick auf wirtschaftliche Abhängigkeiten sorgfältig betrachtet werden.
Fazit
Die Windpark Timmeler Kampen III/Haxenweg GmbH & Co. KG präsentiert sich zum Jahresende 2022 mit solider Eigenkapitalausstattung, hoher Liquidität und begrenzten Verbindlichkeiten. Die wirtschaftliche Lage scheint stabil und gut planbar. Positiv ist insbesondere der massive Aufbau liquider Mittel und des Eigenkapitals zu werten.
Kritisch zu beobachten bleibt die konzerninterne Struktur mit hohen Forderungen gegenüber der Komplementärin sowie der geringe Umfang des Anlagevermögens, was auf eine mögliche Trennung zwischen Betrieb und Eigentum der Windkraftanlagen hinweist.
Für Anlegerinnen und Anleger bietet das Unternehmen ein grundsätzlich solides Bild, sollte jedoch im Gesamtverbund (inkl. Komplementärin und möglicher Betriebs-KG) analysiert werden, um die langfristige Ertragskraft und Investitionsstruktur besser einschätzen zu können.