Mit einem massiven Einsatz geht der Zoll derzeit gegen illegale Beschäftigung in der Baubranche vor. Wie das Hauptzollamt Köln mitteilte, durchsuchen seit dem frühen Morgen rund 400 Einsatzkräfte insgesamt 36 Wohn- und Geschäftsräume in fünf Bundesländern. Betroffen sind Standorte in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern und Bremen.
Im Zentrum der Ermittlungen stehen mehrere Baufirmen, gegen deren Verantwortliche der Verdacht der Schwarzarbeit und illegalen Beschäftigung besteht. Konkret wird gegen 13 Personen ermittelt, die nach bisherigen Erkenntnissen Beschäftigte gar nicht oder nur unvollständig bei den Sozialversicherungsträgern angemeldet haben sollen. Damit könnten sie sich erhebliche Abgaben an Krankenkassen, Renten- und Unfallversicherungen erspart haben – ein schwerwiegender Verstoß gegen geltendes Arbeitsrecht.
Die Razzien erfolgen im Rahmen eines Verfahrens der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS), die zum Zoll gehört. Ziel sei es, Beweise zu sichern, Unterlagen auszuwerten und das mutmaßliche Geflecht illegaler Beschäftigung umfassend zu durchleuchten. Auch digitale Daten und Kommunikationsmittel wurden dabei beschlagnahmt.
Der Schaden für die Sozialkassen könnte erheblich sein. Nach ersten Schätzungen der Ermittler handelt es sich um eine sechsstellige Summe, die dem Staat durch mutmaßlich nicht gezahlte Beiträge entgangen ist.
Die Bauwirtschaft gilt seit Jahren als besonders anfällig für Schwarzarbeit – gerade bei Subunternehmern, kurzfristigen Beschäftigungen und der Bezahlung „bar auf die Hand“. Der Zoll kündigte an, die Kontrollen in der Branche weiter zu intensivieren.
Weitere Informationen zu dem laufenden Verfahren wollen die Behörden im Laufe der Woche bekannt geben.