In Sachsen bringen die meisten Frauen ihre Kinder weiterhin auf natürlichem Wege zur Welt – auch wenn der Anteil in den letzten Jahren leicht gesunken ist. Das geht aus aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamts hervor, die anlässlich des Weltgesundheitstags veröffentlicht wurden. Der diesjährige Schwerpunkt liegt auf der Gesundheit von Müttern und Neugeborenen.
Im Jahr 2023 lag der Anteil der spontanen, vaginalen Entbindungen in Sachsen bei 68 Prozent. Zum Vergleich: Zehn Jahre zuvor – im Jahr 2013 – waren es noch 71 Prozent. Damit zeigt sich ein leichter, aber konstanter Rückgang, der auch bundesweit zu beobachten ist.
Gründe für den Rückgang
Fachleute führen die Entwicklung unter anderem auf den Anstieg geplanter Kaiserschnitte, medizinische Risikobewertungen, aber auch auf individuelle Wunschentscheidungen zurück. In manchen Fällen wird ein Kaiserschnitt vorsorglich empfohlen – etwa bei Komplikationen in der Schwangerschaft, Mehrlingsgeburten oder wenn das Baby in Beckenendlage liegt.
Sachsen liegt über dem Bundesdurchschnitt
Trotz des Rückgangs liegt Sachsen mit einem Anteil von 68 Prozent über dem Bundesdurchschnitt, der in den vergangenen Jahren meist um die 65 Prozent schwankte. Das spricht für eine verhältnismäßig interventionsarme Geburtshilfe im Freistaat.
Gesundheitsexperten betonen, dass die Entscheidung über die Geburtsform individuell getroffen werden sollte – im Austausch zwischen der werdenden Mutter, Hebammen und dem ärztlichen Team. Ziel ist stets die größtmögliche Sicherheit für Mutter und Kind.
Weltgesundheitstag rückt Müttergesundheit in den Fokus
Der diesjährige Weltgesundheitstag lenkt die Aufmerksamkeit bewusst auf die Situation rund um Schwangerschaft und Geburt. In diesem Kontext sollen die aktuellen Daten auch zum Nachdenken über die Qualität der geburtshilflichen Versorgung, den Zugang zu Hebammenbetreuung und den Respekt vor individuellen Geburtswünschen anregen.