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Johns Hopkins streicht 2.200 Stellen – Trumps Sparpolitik trifft US-Universitäten

OpenClipart-Vectors (CC0), Pixabay

Die Johns Hopkins University in Baltimore kündigte gestern die Entlassung von über 2.200 Mitarbeitern an – die größte Entlassungswelle in der Geschichte der Hochschule. Grund sind drastische Budgetkürzungen durch Ex-Präsident Donald Trump. Weitere 100 Mitarbeiter werden auf reduzierte Arbeitszeiten gesetzt. Besonders betroffen sind internationale Forschungsprojekte, die bisher durch die US-Entwicklungshilfeagentur USAID finanziert wurden.

„Dies ist ein schwerer Tag für unsere gesamte Gemeinschaft“, erklärte ein Universitätssprecher gegenüber USA Today. Die betroffenen Angestellten erhalten eine Kündigungsfrist von mindestens 60 Tagen.

Kürzungen mit weitreichenden Folgen

Nicht nur Johns Hopkins, sondern zahlreiche Universitäten in den USA spüren die Auswirkungen der neuen Finanzpolitik. Forschungsausgaben werden gekürzt, Neueinstellungen gestoppt und in manchen Fällen sogar bereits erteilte Studienzulassungen wieder zurückgezogen.

  • Columbia University (New York City): Steht vor einem Budgetloch von 400 Millionen Dollar. Trump hatte die Universität wegen ihrer Haltung zu pro-palästinensischen Protesten kritisiert.
  • University of Massachusetts Chan Medical School: Hat bereits mehrere Dutzend Zusagen für PhD-Programme zurückgenommen, da sie befürchtet, künftigen Studierenden keine ausreichenden Forschungsmöglichkeiten bieten zu können.
  • Colorado State University: Begrenzt Dienstreisen, Gehaltserhöhungen und nicht-essenzielle Ausgaben. Selbst Bewirtungen bei Meetings wurden eingeschränkt.

Gefährdete Forschung und Kritik an der Politik

Wissenschaftler warnen, dass die Kürzungen schwerwiegende Folgen für die medizinische und technologische Forschung haben. Betroffen sind unter anderem Langzeitstudien zu Kinderkrankheiten, chronischen Erkrankungen und psychischen Störungen. Als Beispiel wird das Diabetes- und Abnehmmittel Ozempic genannt, dessen Entwicklung über 30 Jahre NIH-finanzierte Grundlagenforschung benötigte.

Während Universitäten Alarm schlagen, weist die Trump-Regierung die Kritik zurück. „Die Hysterie um die Einschnitte ist übertrieben“, erklärte ein Sprecher. Man wolle gegen „Verschwendung, Betrug und Missbrauch“ vorgehen und Steuergelder gezielter einsetzen.

Ein Hoffnungsschimmer: Ein Gericht hat Trumps Versuch vorerst gestoppt, die Verwaltungskosten in staatlich geförderten Forschungsprojekten drastisch zu begrenzen. Doch die Unsicherheit für US-Universitäten bleibt bestehen.

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