Die Benzinpreise in den USA sind rückläufig, doch entgegen den Behauptungen von Präsident Donald Trump ist dies nicht auf seine „Drill, Baby, Drill“-Strategie zurückzuführen. Experten machen andere Faktoren für den Preisverfall verantwortlich – und warnen, dass Trumps Politik langfristig sogar höhere Kosten für Ölproduzenten verursachen könnte.
Aktuelle Entwicklungen: Öl- und Benzinpreise fallen
📉 Ölpreis (West Texas Intermediate): 66,71 USD pro Barrel (-11 % seit Trumps Amtsantritt)
⛽ Durchschnittlicher Benzinpreis: 3,08 USD pro Gallone (-10 % im Jahresvergleich)
Trump nimmt die fallenden Energiepreise als Erfolg seiner Politik in Anspruch:
„Wir haben das runtergebracht. Wenn Energiepreise sinken, folgen alle anderen Preise.“
Auch sein Berater Peter Navarro betont, dass Trumps Wirtschaftspolitik den Rückgang verursacht habe:
„In diesem Fall ist es ‚Drill, Baby, Drill‘. Öl könnte bald bei 50 USD pro Barrel liegen.“
Doch Analysten widersprechen dieser Darstellung entschieden.
Warum sinken die Ölpreise wirklich?
Laut unabhängigen Experten ist der Preisverfall kein Ergebnis von Trumps Politik, sondern einer Kombination aus:
✅ Höherer Fördermenge durch OPEC+
– Öl exportierende Länder haben angekündigt, die Produktion in den nächsten 16 Monaten zu steigern.
✅ Schwächelnde Nachfrage, insbesondere in China
– Die chinesische Wirtschaft zeigt Anzeichen von Abschwächung, was den globalen Ölverbrauch senkt.
✅ Rekordproduktion in den USA – aber keine Trump-bedingte Steigerung
– Die USA produzieren bereits 13,5 Millionen Barrel pro Tag – ein Niveau, das bereits unter Biden erreicht wurde.
– Die Prognose für 2026 liegt nur geringfügig höher bei 13,6 Millionen Barrel.
🔴 Experte Andy Lipow warnt:
„Die US-Produktion stagniert – Trump hat darauf keinen direkten Einfluss.“
Trumps Politik könnte Ölproduktion sogar verteuern
Ironischerweise könnte Trumps eigene Politik die Produktion eher verteuern als verbilligen:
📌 Zölle auf ausländischen Stahl
– Ölbohrungen sind stark von Stahl abhängig. Die neuen Zölle könnten die Produktionskosten deutlich in die Höhe treiben.
– US-Stahlpreise sind bereits um 30 % gestiegen – mit steigender Tendenz.
📌 Wirtschaftliche Unsicherheit durch Handelskriege
– Die globalen Märkte reagieren nervös auf Trumps protektionistische Handelspolitik.
– Rezessionsängste könnten den Ölmarkt destabilisieren.
📌 Regulierungsabbau bringt nur begrenzte Einsparungen
– Auch wenn Trump Umweltauflagen für Ölproduzenten lockert, werden die Einsparungen durch höhere Stahlkosten wieder zunichtegemacht.
Langfristiger Trend: Wird Benzin bald noch billiger?
🔮 Falls eine Rezession kommt, könnten Benzinpreise unter 3 USD fallen.
💥 Aber: Dies wäre ein Zeichen einer schwächelnden Wirtschaft – kein Erfolg der Ölpolitik.
⚠️ Experten warnen: Die Angst vor steigenden Preisen durch Trumps Zölle könnte diesen Trend umkehren.
Fazit:
Trumps „Drill, Baby, Drill“-Politik hat wenig mit den fallenden Benzinpreisen zu tun – stattdessen ist es ein Mix aus globalen Faktoren. Und paradoxerweise könnte seine eigene Wirtschaftspolitik bald das Gegenteil bewirken: steigende Kosten für Ölproduzenten und damit höhere Benzinpreise für Verbraucher.