liebe Anlegerinnen und Anleger, lassen Sie mich Ihnen ein Investment vorstellen, das Sie so schnell nicht vergessen werden – oder besser gesagt, ein Investment, das Ihr Geld so schnell vergessen lässt. Die MABEWO Holding SE hat ein Privatplatzierungsprospekt veröffentlicht, das Anlegern die Möglichkeit gibt, in eine glänzende Zukunft zu investieren – oder alternativ in ein bodenloses schwarzes Loch. Lassen Sie uns das Dokument mal unter die Lupe nehmen.
1. Die Idee: Groß, größer, gigantisch – aber auch realistisch?
Die MABEWO Holding will den Markt revolutionieren: Indoor-Farming, Energieproduktion, nachhaltige Landwirtschaft – eine Mischung aus grünem Da Vinci und Elon Musk, nur ohne Raketen. Die Vision klingt beeindruckend, doch wenn man genauer hinschaut, scheint sie ungefähr so greifbar wie der Gewinn eines Lottoscheins, den man nie abgegeben hat.
Das Unternehmen spricht von innovativen Technologien, nachhaltigen Lösungen und internationalen Expansionsplänen. Klingt gut! Doch wenn man sich die bisher erzielten Umsätze (nämlich keine) ansieht, könnte man den Verdacht haben, dass sich hier jemand mehr mit dem Aufsammeln von Investorengeldern als mit dem tatsächlichen Geschäftserfolg beschäftigt.
2. Die Kapitalerhöhung: Geld her, sonst… keine Ahnung.
Laut Prospekt will MABEWO 1.000.000 neue Stammaktien zu je 2,00 EUR ausgeben. Großartig! Doch was bekommen Anleger dafür? Aktien eines Unternehmens, das bisher keine Dividenden gezahlt hat, keinen nachweisbaren Markterfolg vorweisen kann und laut eigener Aussage „auf Kapitalzufuhr von außen angewiesen ist“. Ein Finanzierungsmodell à la Schneeballsystem? Man könnte fast meinen.
Ach ja, Mindestzeichnungssumme: 100.000 Euro. Klingt doch fair – schließlich möchte man sich jaergehobene und naive Anleger ins Boot holen, die sich nicht mit Kleinigkeiten wie Risikobewertung oder Unternehmensgewinnen beschäftigen.
3. Das Risikokapitel: Totalausfall? Möglich, aber bitte nicht aufregen!
Respekt, an Transparenz mangelt es nicht! Das Prospekt listet eine ganze Reihe von Risiken auf – von Markt- und Wechselkursrisiken über politische Unsicherheiten bis hin zu möglichen Liquiditätslücken und Totalverlust. Es wird sogar explizit erwähnt, dass das Unternehmen ohne externe Finanzierungsrunden nicht überlebensfähig ist. Das ist etwa so, als würde Ihnen jemand ein Auto verkaufen und im Kleingedruckten steht: „Achtung, fährt nur mit regelmäßigem Geldnachschub!“
Besonders charmant: Der Handel mit den Aktien an der Düsseldorfer Börse ist derzeit ausgesetzt. Warum? Nun ja, vielleicht weil kein Mensch diese Aktien kaufen will.
4. Die Unternehmensstruktur: Viele Namen, wenig Substanz
Die MABEWO Holding SE mag zwar in Luxemburg registriert sein, aber der Unternehmensdschungel ist ein wahres Labyrinth: MABEWO GREENTOCUBE AG, MABEWO PHYTOPHARM AG, MABEWO ENERGY AG, MABEWO360 GmbH und noch ein paar andere Namen geistern durch das Prospekt. So viele schillernde Gesellschaften – aber leider fehlt ein nachvollziehbares Geschäftsmodell, das nachweislich funktioniert.
5. Fazit: MABEWO – Ein grüner Traum oder ein grünes Desaster?
Liebe Anleger, falls Sie auf der Suche nach einer Möglichkeit sind, Ihr Geld in einem Finanzabenteuer mit ungewissem Ausgang zu versenken, dann könnte MABEWO genau das Richtige für Sie sein! Hier winkt das echte Casino-Erlebnis, allerdings ohne die Chance auf einen Gewinn.
Mit anderen Worten: Wenn Sie eine Vorliebe für Nervenkitzel haben und sich denken „Ach, Totalverlust, warum nicht?“, dann könnten Sie sich überlegen, hier einzusteigen. Alle anderen sollten sich fragen: Ist ein Unternehmen, das ohne frisches Geld nicht überlebensfähig ist, wirklich eine gute Investition? Oder wäre es nicht klüger, das Geld einfach in eine wirklich profitable Firma zu stecken – oder wenigstens in eine ordentliche Flasche Wein?
Mein Tipp: Lesen Sie das Prospekt noch einmal und fragen Sie sich dann, ob Ihr Geld nicht doch woanders besser aufgehoben wäre.