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Trump, Musk und das Chaos: Eine Woche voller Überraschungen

heblo (CC0), Pixabay

Man kann von Donald Trump halten, was man will, aber eines ist sicher: Langeweile gibt es mit ihm nicht. In der siebten Woche seiner zweiten Amtszeit hat er es mal wieder geschafft, sämtliche politischen Beobachter, Investoren, Verbündete und vermutlich sogar seine eigenen Berater in den Wahnsinn zu treiben. Tarife hier, Tarife dort, Musk als Sparkommissar, ein diplomatischer Eklat mit Kanada, und dann noch ein spontaner Sinneswandel bei der Ukraine-Politik – alles in fünf Tagen.

Tarif-Chaos: Erst draufhauen, dann zurückrudern

Trumps Woche begann eigentlich ganz klassisch: Er verhängte neue Zölle gegen Kanada und Mexiko. Warum? Weil „unser Land von allen ausgeraubt wird“ – eine Logik, die ihn offenbar selbst nicht überzeugte, denn einen Tag später zog er die Tarife wieder zurück. Aber halt, nicht ganz! Am nächsten Tag dann wieder neue Strafzölle, diesmal nur um einen Monat verschoben. Die Finanzmärkte reagierten mit einer Mischung aus Schockstarre und Panikverkäufen.

„Ich schaue nicht mal auf den Markt“, sagte Trump gelassen – eine Aussage, die selbst seine eigenen Berater zum Augenrollen brachte. Ob er nun hinschaut oder nicht, die Wall Street schaut auf ihn – und das mit wachsender Sorge.

Und als wäre das nicht genug, folgte der ultimative Trump-Move: Plötzlich wollte er kanadische Milchprodukte mit 250 % Strafzöllen belegen. Warum? Vermutlich, weil ihm das in einem Telefonat mit Justin Trudeau eingefallen ist.

Trudeau vs. Trump: Ein diplomatischer Kindergarten

Trudeaus Anrufe wurden tagelang ignoriert. Als er endlich durchkam, tat er das, was jeder kanadische Premierminister mit Selbstachtung tun würde: Er erklärte Trump, dass seine Zollpolitik „ziemlich dumm“ sei. Das Gespräch eskalierte – inklusive Beleidigungen und lautstarkem Geschrei.

Die Konsequenz? Trump gab Kanada schließlich doch eine Fristverlängerung für die Zölle. Aber nicht, weil er sich überzeugen ließ – sondern weil er anscheinend einfach die Lust am Streit verloren hatte. Wirklich ermutigend für alle, die auf eine stabile Handelspolitik gehofft hatten.

Elon Musk: Der Mann mit der Kettensäge schneidet durch Washington

Inmitten dieses Wirtschaftswirbels machte sich Elon Musk, Trumps inoffizieller Wirtschafts-Scharfrichter, daran, das amerikanische Regierungswesen umzustrukturieren – mit der Sensibilität eines Abrissunternehmers.

Sein neuestes Meisterwerk: Er verlangte, dass alle Bundesangestellten wöchentlich fünf Arbeitsnachweise per E-Mail einreichen, um ihre Existenz zu rechtfertigen. Die meisten Ministerien ignorierten ihn einfach – besonders das Außenministerium unter Marco Rubio. Der ließ Musks Anweisung ins Leere laufen, was zu einem Machtkampf im Kabinett führte.

Trump selbst spielte den Schiedsrichter und erklärte, dass seine Minister „alle Leute behalten können, die sie wollen“ – eine Aussage, die vermutlich in etwa so bindend ist wie seine Steuererklärungen.

Ukraine-Politik: Von Chaos zu „Wir werden sehen“

Noch spektakulärer als seine Wirtschaftsentscheidungen war Trumps Kurswechsel in der Ukraine-Frage. Er hatte sich fest vorgenommen, den Krieg innerhalb eines Tages zu beenden – ein Plan, der, wer hätte es gedacht, nicht aufging.

Als sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj letzte Woche im Oval Office weigerte, eine „dankbare Haltung“ für die bisherigen US-Hilfen einzunehmen, warf Trump ihn kurzerhand raus – eine diplomatische Höchstleistung, die vermutlich selbst Putin überraschte.

Einige Tage später änderte sich plötzlich alles:

  • Selenskyj veröffentlichte einen versöhnlichen Beitrag auf „X“ (ehemals Twitter).
  • Trump nahm das als Entschuldigung an und erklärte sich offen für neue Gespräche.
  • Diese sollen nun in Saudi-Arabien stattfinden – weil warum auch nicht?

Und dann, zur großen Überraschung aller, drohte Trump plötzlich mit Sanktionen gegen Russland, falls Moskau weiterhin „auf die Ukraine eindrischt“. Keine zwei Stunden später erklärte er jedoch im Oval Office, Putin halte „alle Karten in der Hand“. Klar, warum auch nicht beide Seiten an einem Tag vertreten?

Fazit: Trumps politische Strategie – oder einfach Impulsivität?

Am Ende dieser Woche stellt sich eine einfache Frage: Hat Trump einen Plan oder ist alles nur improvisiert?

  • Wirtschaftspolitik? Eine wilde Mischung aus Drohungen, Rückziehern und plötzlichen Milch-Kriegen.
  • Personalpolitik? Musk darf wüten, bis die halbe Regierung rebelliert.
  • Ukraine? Heute Daumen runter, morgen Daumen hoch.

Selbst für seine härtesten Anhänger wird es zunehmend schwierig, diese Achterbahnfahrt als gezielte Strategie zu verkaufen. Die Wahrheit ist wohl einfacher: Trump regiert nach Lust und Laune – und der Rest der Welt muss sich irgendwie darauf einstellen.

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