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Fürstliche Abschiedszahlung trotz Gewinneinbruch: Ex-Stellantis-Chef kassiert zwölf Millionen Euro

wilkernet (CC0), Pixabay

Carlos Tavares, der ehemalige Vorstandschef des Automobilriesen Stellantis, verlässt das Unternehmen mit einem goldenen Handschlag. Laut Jahresbericht des Konzerns erhält er eine Abfindung von zwei Millionen Euro – und als Krönung obendrauf einen Bonus von zehn Millionen Euro. Insgesamt sichert sich Tavares also zwölf Millionen Euro, trotz des drastischen Gewinneinbruchs von 70 Prozent im vergangenen Jahr.

Stellantis, das Mutterunternehmen von Marken wie Opel, Peugeot und Fiat, steckt finanziell in schwierigen Zeiten. Die Automobilbranche kämpft mit gestiegenen Rohstoffkosten, Lieferkettenproblemen und der Umstellung auf Elektromobilität. Währenddessen sieht sich Stellantis mit sinkenden Absatzzahlen und massiven Gewinneinbußen konfrontiert. Doch während das Unternehmen an verschiedenen Stellen Einsparungen vornimmt und sich Mitarbeiter Sorgen um ihre Zukunft machen, scheint für den Ex-CEO keine Sparpolitik zu gelten.

Sein Rücktritt im Dezember kam für viele überraschend, doch die großzügige Vergütung, die er zum Abschied erhält, hingegen weniger. Vor allem die Höhe der Bonuszahlung wirft Fragen auf. Wurde sie für langfristige strategische Erfolge gezahlt oder trotz des massiven Gewinneinbruchs gewährt? Die hohe Summe könnte in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit als Signal in die falsche Richtung verstanden werden.

Die Reaktionen auf diese üppige Auszahlung lassen nicht lange auf sich warten. Aktionäre zeigen sich zunehmend unzufrieden mit der finanziellen Performance des Unternehmens, während Gewerkschaften kritisieren, dass Mitarbeiter Sparmaßnahmen hinnehmen müssen, während Führungskräfte Millionenboni einstreichen. In den sozialen Medien und Wirtschaftskreisen wächst die Diskussion darüber, ob Managervergütungen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten an die Unternehmensleistung geknüpft sein sollten.

Während Stellantis sich auf eine unsichere Zukunft vorbereitet, bleibt die Frage, wie solche Zahlungen begründet werden können. Kritiker argumentieren, dass Unternehmen in Krisenzeiten verantwortungsbewusster handeln sollten, insbesondere wenn sie öffentliche Fördermittel in Anspruch nehmen oder Arbeitnehmer zur Zurückhaltung bei Gehaltsforderungen aufrufen.

Ein klassisches Beispiel dafür, dass sich Krisen nicht auf allen Ebenen gleich bemerkbar machen. Tavares hat sich seinen Abschied teuer vergolden lassen – die wirtschaftlichen Folgen für Stellantis und seine Belegschaft bleiben abzuwarten.

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