Endlich können wir aufatmen: Die Butter in deutschen Supermärkten ist wieder erschwinglich – na ja, erschwinglich im Sinne von „nicht ganz so absurd teuer wie noch vor Kurzem.“ Die großen Handelsketten – unsere vermeintlichen Wohltäter Aldi, Lidl, Edeka und Rewe – haben den Preis für eine 250-Gramm-Packung Butter gnädigerweise auf rund 2,20 Euro gesenkt. Auch andere Butterprodukte sind im Preis gefallen. Fast könnte man meinen, die Supermärkte hätten ein Herz für uns Verbraucher. Aber keine Sorge, das ist sicher nur ein Zufall.
Zur Erinnerung: Im Oktober erreichte der Butterpreis ein schwindelerregendes Hoch. Für den Preis einer Packung hätte man fast schon einen kleinen Goldbarren erwarten können. Der Grund? Angeblich die Blauzungenkrankheit bei Kühen – eine Krankheit, von der viele vermutlich zum ersten Mal gehört haben, als sie merkten, dass ihr Frühstücksbrötchen ohne Butter irgendwie trocken schmeckt. Die Landwirte konnten aufgrund dieser Krankheit nur geringe Mengen Milch verarbeiten, was natürlich sofort zu einem dramatischen Engpass auf dem Buttermarkt führte. Weil, klar, wenn ein paar Kühe krank sind, steht sofort die gesamte Milchwirtschaft still. Logik, wie sie nur in der Welt der Lebensmittelpreise funktioniert.
Aber hey, jetzt, wo die Preise etwas gesunken sind, können wir uns ja freuen. Verbraucherschutz? Ach, der spielt hier sicher eine große Rolle – schließlich geht es den großen Handelsketten ja nur um unser Wohl und nicht etwa um ihre Gewinnmargen. Dass die Preise vorher künstlich hochgetrieben wurden und nun nach „Entspannung“ wieder in einen Bereich sinken, der uns günstig vorkommen soll, ist sicherlich nur ein dummer Zufall. Aber immerhin dürfen wir jetzt wieder Butter kaufen, ohne einen Kredit aufnehmen zu müssen.
Ob dieser Preisrückgang von Dauer ist? Das bleibt fraglich. Die nächste Krise, sei es die Kuhgrippe, das Gras-Wachstums-Defizit oder der plötzliche Eimer-Mangel, steht bestimmt schon vor der Tür. Aber keine Sorge: Der Einzelhandel wird sicher wieder alles tun, um uns vor den schlimmen Auswirkungen zu schützen – natürlich immer im Sinne des Verbraucherschutzes.
Bis dahin heißt es: Zugreifen, Butter bunkern und hoffen, dass der nächste Preisschock nicht wieder auf mysteriöse Weise „alternativlos“ ist.