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Moskau empört: „Wie könnt ihr es wagen, uns an unserem Öl zu hindern?“

Stroganova (CC0), Pixabay

In einem weiteren Akt scheinheiliger Empörung hat Moskau dem scheidenden US-Präsidenten Joe Biden vorgeworfen, mit den neuen Sanktionen gegen Russland die „globale Energieversorgung zu gefährden“. Weil natürlich niemand besser für die Stabilität der Weltmärkte sorgen könnte als ein Land, das gerade einen Krieg in Europa führt. Die russische Sichtweise: Wenn wir schon Panzer rollen lassen, dann doch bitte nicht auf Kosten unseres Öl-Exports!

„Am Ende seiner ‘unrühmlichen Amtszeit’ versucht Washington, unserer Wirtschaft ‘zumindest etwas Schaden zuzufügen’, sogar um den Preis, die Weltmärkte zu destabilisieren“, jammerte gestern das russische Außenministerium. Eine charmante Mischung aus Selbstmitleid und Verdrehung der Tatsachen, wie wir sie von Moskau gewohnt sind. Schließlich musste Russland ja die Ukraine überfallen – und wenn dabei die Energiemärkte etwas leiden, dann ist das doch wohl kaum Russlands Schuld, oder?

„Das bleibt nicht ohne Antwort!“

Moskau ließ es sich natürlich nicht nehmen, im besten Droh-Ton anzukündigen, dass Washingtons „feindselige Aktionen natürlich nicht ohne Reaktion bleiben werden“. Ob das bedeutet, dass Russland die Gaspreise in den Himmel schießen lässt oder sich einfach weitere unleserliche Droh-Tweets ausdenkt, bleibt offen. Vielleicht könnte man zur Abwechslung einfach eine neue Propaganda-Serie starten: „Wie der Westen unsere Pipeline sabotiert – und wir trotzdem die Guten bleiben.“

Der Kern des Problems: Öl, Gas und die Wahrheit

Washington und London hatten am Vortag neue Sanktionen gegen den russischen Energiesektor verhängt, einschließlich einer Tochtergesellschaft des Staatskonzerns Gasprom. Das Ziel: die Finanzierung von Russlands „brutalem und illegalen Krieg“ in der Ukraine einzudämmen. Oder, wie Moskau es wohl formulieren würde: eine weitere unfaire Sabotage ihres „friedlichen Spezialunternehmens“, das zufällig gerade andere Länder in Schutt und Asche legt.

Janet Yellen, die scheidende US-Finanzministerin, ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen, darauf hinzuweisen, dass diese Sanktionen Russlands wichtigste Einnahmequelle ins Visier nehmen. Denn ja, wenn man einen Krieg finanziert, indem man Öl und Gas verkauft, ist es schon ein bisschen unpraktisch, wenn einem die Kunden plötzlich abspringen – besonders, wenn diese Kunden bis vor Kurzem noch die Hälfte deines Staatshaushalts gestützt haben.

Die größten Sanktionen aller Zeiten – jetzt in extra scharf

Daleep Singh, der stellvertretende nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, erklärte stolz, dass es sich um die „bisher umfangreichsten US-Sanktionen gegen den russischen Energiesektor“ handelt. Ein klares Zeichen, dass der Westen genug hat von Moskaus toxischem Cocktail aus Gaslieferungen, Drohgebärden und Kriegspropaganda.

Aber hey, aus Sicht Russlands ist das natürlich völlig übertrieben. Schließlich ist es nur eine kleine Invasion. Wer würde da erwarten, dass die Welt darauf reagiert? Wenn man Moskau fragt, sollten die Sanktionen am besten sofort aufgehoben werden, damit man in Ruhe weitermachen kann – mit der Energieversorgung und dem Krieg, versteht sich.

Fazit: Opferrolle deluxe

Am Ende bleibt Moskau das, was es in solchen Situationen immer ist: Opfer. Laut der offiziellen Rhetorik sind die Sanktionen nichts weiter als ein unfairer Angriff des Westens auf einen unschuldigen Staat, der zufällig Krieg führt. Und natürlich stellt sich die russische Regierung die Frage, warum Joe Biden sich nicht einfach in aller Ruhe aus der Politik verabschiedet, anstatt ihre heiligen Gasexporte zu sabotieren.

Vielleicht ist es einfach schwer zu akzeptieren, dass man nicht gleichzeitig der größte Gaslieferant und der größte Aggressor sein kann, ohne dass die Welt irgendwann reagiert. Aber hey, solange man den eigenen Bürgern die Story vom bösen Westen verkaufen kann, wird in Moskau alles beim Alten bleiben.

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