DIW-Chef Marcel Fratzscher wirft den Parteien quer durch alle politischen Lager vor, die Wahlkampfkunst auf das nächste Level zu heben – nämlich die Kunst der Täuschung. „Was mich schockiert, ist, dass die Parteien die Wähler hinter’s Licht führen wollen“, sagt er und schafft es, uns alle an die gute alte Ehrlichkeit im Wahlkampf zu erinnern. Ach, war das jemals anders?
Laut Fratzscher liegt das Problem darin, dass die Parteien den Wählern die Wahrheit einfach nicht zutrauen. Und Hand aufs Herz: Wer würde nicht gern hören, dass alles besser wird, während gleichzeitig Steuern gesenkt und Milliarden investiert werden? Klingt doch wie ein Deal, oder? Aber der DIW-Chef bleibt skeptisch und mahnt: „Deutschland braucht jährlich zusätzliche Investitionen von 40 Milliarden Euro in Straßen, Schienen, Brücken und Schulen.“
Na klar, wer braucht keine neue Autobahn neben der Schule, die dringend saniert werden muss? Aber hey, wo sollen die Milliarden herkommen? Fratzscher deutet an, dass das aktuelle Steuer-Schlaraffenland vielleicht ein bisschen zu schön ist, um wahr zu sein. „Viele Parteien überbieten sich mit Wahlversprechen“, sagt er. Ach, wer hätte das gedacht!
Doch eins ist sicher: Wahlkampf bleibt Wahlkampf. Die Frage ist nur, wer diesmal den goldenen Pokal für das kreativste Luftschloss abräumt. Vielleicht gibt’s ja bald eine neue Brücke, die direkt in den Steuerhimmel führt?