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Gewinne der Landwirte in Deutschland stark gesunken

anned (CC0), Pixabay

Die wirtschaftliche Lage der deutschen Landwirte hat sich im Wirtschaftsjahr 2023/24 deutlich verschlechtert. Nach Angaben des Deutschen Bauernverbandes sank der durchschnittliche Gewinn der landwirtschaftlichen Betriebe auf 77.500 Euro – ein Rückgang von 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Rückgänge bei Erzeugerpreisen belasten

Bauernpräsident Joachim Rukwied sprach von einem „deutlichen Einbruch“ der Betriebsergebnisse. Hauptverantwortlich seien die gesunkenen Erzeugerpreise für viele landwirtschaftliche Produkte. Besonders betroffen sind:

  • Pflanzliche Produkte: Die Preise für Getreide, Raps und Kartoffeln sanken erheblich.
  • Tierische Produkte: Auch die Preise für Fleisch und Milchprodukte standen unter Druck, was den Betrieben zusätzliche Verluste brachte.

Hohe Kosten verschärfen die Situation

Gleichzeitig belasten weiterhin hohe Energiekosten und gestiegene Ausgaben für Dünger, Futtermittel und Maschinen die Landwirte. Trotz der Preisrückgänge auf den Märkten müssen viele Betriebe mit gestiegenen Betriebsausgaben kämpfen, was die Gewinnspannen erheblich schrumpfen ließ.

Regionale Unterschiede und strukturelle Herausforderungen

Die Ergebnisse zeigen auch starke regionale Unterschiede:

  • In Regionen mit Schwerpunkt auf Ackerbau litten die Betriebe besonders unter den gesunkenen Getreidepreisen.
  • Milchbauern in den Süddeutschen Bundesländern spüren die Folgen der sinkenden Milchpreise besonders stark.

Darüber hinaus machen strukturelle Herausforderungen den Landwirten zu schaffen: Der Klimawandel, die zunehmenden Anforderungen an Nachhaltigkeit sowie der Druck durch internationale Wettbewerber erschweren die wirtschaftliche Lage zusätzlich.

Forderungen des Bauernverbands

Um den Betrieben zu helfen, fordert der Deutsche Bauernverband Unterstützung von der Politik:

  1. Energiepreisdeckel: Ein Preisdeckel für Energie könnte die laufenden Kosten senken.
  2. Förderprogramme: Zielgerichtete Förderungen, insbesondere für kleinere Betriebe, könnten wirtschaftliche Schäden abfedern.
  3. Stabilisierung der Märkte: Maßnahmen zur Stabilisierung der Erzeugerpreise, etwa durch Exportförderung oder Marktinterventionen, seien dringend notwendig.

Rukwied betonte, dass die Landwirtschaft eine zentrale Rolle in der Ernährungssicherheit spiele. „Wir brauchen eine klare Unterstützung, um die Betriebe zukunftsfähig zu halten.“

Ausblick: Keine schnelle Erholung in Sicht

Experten rechnen damit, dass die wirtschaftliche Lage der Landwirte auch im kommenden Jahr angespannt bleibt. Hohe Kosten, volatile Märkte und der fortschreitende Strukturwandel werden die Betriebe weiterhin vor große Herausforderungen stellen. Dennoch bleibt die Hoffnung, dass politische Maßnahmen und eine mögliche Marktstabilisierung den Betrieben etwas Entlastung bringen können.

Die deutsche Landwirtschaft steht an einem Scheideweg: Zwischen den Anforderungen der modernen Gesellschaft und der Wirtschaftlichkeit der Betriebe braucht es tragfähige Lösungen, um die Zukunft der Landwirte zu sichern.

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