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Depot schließt zahlreiche Filialen: Schrumpfkurs des Deko-Händlers

TheDigitalArtist (CC0), Pixabay

Der angeschlagene Deko-Händler Depot steht vor einem radikalen Umbau seines Filialnetzes. Bis zum Jahresende sollen mindestens 27 Filialen in Deutschland ihre Türen schließen, wie Geschäftsführer Christian Gries erklärte. Bereits 17 Geschäfte wurden in den vergangenen Monaten geschlossen, wodurch das Netz auf nunmehr 285 Filialen reduziert wurde. Weitere Schließungen könnten folgen, wie Gries andeutete: „Läden, mit denen wir kein Geld verdienen, werden wir konsequent schließen.“

Auswirkungen auf Mitarbeitende

Die Schließungen betreffen auch zahlreiche Mitarbeitende. Depot kündigte an, die meisten Beschäftigten in andere Filialen zu versetzen, um Entlassungen möglichst zu vermeiden. „Wir setzen alles daran, die soziale Verträglichkeit unserer Maßnahmen zu gewährleisten“, so Gries. Dennoch dürfte die Unsicherheit bei vielen Mitarbeitenden groß sein, da die Zukunft weiterer Standorte unklar bleibt.

Gründe für die Schließungen

Die wirtschaftlichen Probleme des Unternehmens sind das Ergebnis mehrerer Faktoren:

Verändertes Konsumverhalten: Online-Shopping hat in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen, während der stationäre Einzelhandel mit rückläufigen Kundenfrequenzen kämpft.
Hohe Kosten: Besonders in weniger frequentierten Lagen führen hohe Mieten und Betriebskosten dazu, dass einige Filialen nicht profitabel betrieben werden können.
Krise im Einzelhandel: Die Kombination aus Inflation, steigenden Energiekosten und einer unsicheren wirtschaftlichen Lage hat die Kaufbereitschaft vieler Verbraucher gedämpft.

Strategie für die Zukunft

Trotz der Schließungen bleibt Depot optimistisch und plant, sich stärker auf profitablere Standorte und den Online-Handel zu konzentrieren. „Unser Ziel ist es, ein nachhaltig wirtschaftliches Geschäftsmodell aufzubauen“, erklärte Gries. Zukünftig will das Unternehmen auf ein hybrides Modell setzen, bei dem Online- und Offline-Kanäle stärker miteinander verknüpft werden.

Zudem sollen die verbliebenen Filialen modernisiert werden, um das Einkaufserlebnis attraktiver zu gestalten. Neue Ladenkonzepte, die stärker auf individuelle Beratung und Erlebniswelten setzen, könnten dazu beitragen, Kunden wieder vermehrt in die Geschäfte zu locken.

Was Verbraucher wissen sollten

Für treue Depot-Kunden bedeuten die Filialschließungen nicht das Ende des Unternehmens:

Online-Shopping als Alternative: Der Online-Shop von Depot bleibt weiterhin verfügbar und bietet das volle Sortiment sowie regelmäßig exklusive Angebote.
Filialfinder nutzen: Auf der Webseite des Unternehmens können Kunden nachsehen, welche Standorte weiterhin geöffnet sind.
Serviceangebote: Depot plant, den Service in verbleibenden Filialen zu verbessern, etwa durch Click-and-Collect-Optionen, bei denen Produkte online bestellt und vor Ort abgeholt werden können.

Branchenexperten besorgt

Die Entwicklungen bei Depot sind symptomatisch für die Herausforderungen, mit denen der stationäre Einzelhandel in Deutschland konfrontiert ist. „Depot ist nicht das erste und wird vermutlich nicht das letzte Unternehmen sein, das seine Präsenz in Innenstädten deutlich reduziert“, so ein Handelsexperte. Die Kombination aus verändertem Konsumverhalten, steigenden Kosten und wirtschaftlicher Unsicherheit setzt insbesondere mittelständische Einzelhändler unter Druck.

Ob Depot den angestrebten Turnaround schaffen wird, hängt maßgeblich davon ab, wie erfolgreich das Unternehmen seine verbliebenen Standorte und den Online-Handel in Einklang bringen kann. Die kommenden Monate dürften entscheidend sein, um das Vertrauen der Kunden und die Marktposition zu sichern.

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