Der Verein Bündnis gegen Cybermobbing hat in Zusammenarbeit mit der Barmer Krankenkasse eine neue Studie vorgestellt, die das Ausmaß von Cybermobbing unter Kindern und Jugendlichen in Deutschland untersucht. Die Ergebnisse der Studie basieren auf einer bundesweiten Befragung von mehr als 5.900 Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrkräften.
Die Zahlen sind alarmierend: Die Zahl der von Cybermobbing betroffenen Kinder und Jugendlichen ist weiter gestiegen. Immer mehr Schüler*innen berichten, dass sie im Internet Schikanen, Beleidigungen und Demütigungen ausgesetzt sind. Besonders soziale Netzwerke und Messenger-Dienste sind Schauplätze, an denen Beleidigungen, Bedrohungen und das Verbreiten von Gerüchten oder kompromittierenden Bildern verbreitet werden.
Besonders problematisch ist, dass nicht nur die Schüler*innen selbst, sondern auch Eltern und Lehrkräfte zunehmend mit der Situation überfordert sind. Viele fühlen sich nicht ausreichend auf die digitale Welt und die damit einhergehenden Herausforderungen vorbereitet. Dies führt dazu, dass Hilfsangebote und Maßnahmen oft zu spät kommen oder gar nicht erst greifen.
Ein weiteres Problem ist die Schwere der psychischen Belastung, die Cybermobbing bei den Betroffenen verursacht. Viele Kinder und Jugendliche leiden unter den dauerhaften Anfeindungen und haben Schwierigkeiten, sich davon zu erholen. Depressionen, Angstzustände und soziale Isolation sind nur einige der möglichen Folgen.
Das Bündnis gegen Cybermobbing fordert daher stärkere Präventionsmaßnahmen und eine engere Zusammenarbeit zwischen Schulen, Eltern und staatlichen Stellen. Digitale Medienkompetenz und der richtige Umgang mit den sozialen Netzwerken müssten schon frühzeitig in den Schulen vermittelt werden. Zudem sollten Lehrer und Eltern verstärkt darin geschult werden, wie sie Cybermobbing frühzeitig erkennen und die betroffenen Kinder unterstützen können.
Die neue Studie verdeutlicht, dass das Thema Cybermobbing eine ernsthafte Bedrohung für die seelische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen darstellt und dringend angegangen werden muss.