Dark Mode Light Mode

Google setzt auf Atomstrom zur Deckung des steigenden Energiebedarfs durch KI

geralt (CC0), Pixabay

Angesichts des rasant wachsenden Energiebedarfs aufgrund der Entwicklung und Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) setzt Google künftig verstärkt auf Atomstrom. Der Technologieriese hat am Montag einen Vertrag mit dem kalifornischen Startup Kairos Power unterzeichnet, das auf die Entwicklung und Produktion kleinerer, fortschrittlicher Atomreaktoren spezialisiert ist. Diese Reaktoren sollen eine Schlüsselrolle bei der nachhaltigen Energieversorgung des Konzerns spielen.

Michael Terrell, Leiter der Abteilung Energie und Klima bei Google, betonte die Bedeutung der Kernenergie für das zukünftige Wachstum des Unternehmens: „Kernenergie wird eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung unseres sauberen Wachstums spielen, insbesondere in Hinblick auf die steigenden Anforderungen, die die Weiterentwicklung von KI-Anwendungen mit sich bringt.“ Durch den Einsatz von Atomstrom will Google sicherstellen, dass der wachsende Energiebedarf seiner Rechenzentren und KI-Systeme nachhaltig gedeckt wird, ohne den CO2-Ausstoß zu erhöhen.

Mit diesem Schritt positioniert sich Google als Vorreiter unter den Technologiekonzernen, die auf saubere und zuverlässige Energiequellen setzen. Während das Unternehmen bereits in großem Umfang auf erneuerbare Energien wie Wind- und Solarenergie setzt, wird Atomkraft nun als Ergänzung betrachtet, um eine stabile und kontinuierliche Energieversorgung sicherzustellen, insbesondere in Zeiten hoher Nachfrage. Atomenergie, die nahezu CO2-frei produziert wird, könnte so einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, Googles ehrgeizige Klimaziele zu erreichen.

Kairos Power, das Startup, mit dem Google kooperiert, entwickelt sogenannte „Fluorid-Salz-Kühler-Reaktoren“ (FHR), die kleiner und effizienter als herkömmliche Atomkraftwerke sind. Diese fortschrittliche Technologie soll nicht nur sicherer, sondern auch flexibler in der Anwendung sein, was besonders für energieintensive Unternehmen wie Google von Bedeutung ist. Kleine modulare Reaktoren (SMR) gelten als zukunftsweisend, da sie schneller gebaut und kosteneffizienter betrieben werden können als herkömmliche Atomkraftwerke.

Google steht vor der Herausforderung, seine Rechenzentren und KI-Systeme in den kommenden Jahren weiter auszubauen, was den Energiebedarf des Unternehmens exponentiell erhöhen wird. Da erneuerbare Energien wie Solar- und Windkraft nicht immer in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen, bietet Atomstrom eine beständige Alternative, die rund um die Uhr verfügbar ist. „Wir brauchen eine verlässliche, saubere Energiequelle, die nicht nur unseren aktuellen Bedarf deckt, sondern auch unser zukünftiges Wachstum unterstützt“, so Terrell.

Diese Entscheidung wirft jedoch auch Fragen auf. Atomstrom bleibt aufgrund der potenziellen Risiken, der Endlagerproblematik und der Sicherheitsbedenken umstritten. Kritiker warnen, dass der Ausbau der Atomenergie neue Herausforderungen mit sich bringt, insbesondere in Bezug auf die Entsorgung von Atommüll und die Sicherheit der Reaktoren. Befürworter hingegen argumentieren, dass moderne Atomkrafttechnologien sicherer und effizienter seien und einen unverzichtbaren Beitrag zur globalen Energiewende leisten könnten.

Mit dem Vertrag mit Kairos Power geht Google einen bedeutenden Schritt in Richtung einer gemischten Energiezukunft, in der Atomkraft und erneuerbare Energien Hand in Hand gehen, um den stetig wachsenden Energiebedarf der digitalen und KI-getriebenen Wirtschaft zu decken.

Kommentar hinzufügen Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Previous Post

Vorläufige Insolvenzverwaltung für Conceptos MX GmbH eingeleitet

Next Post

Rückruf: ANDU Vannamei Shrimps wegen unerlaubter Rückstände