Die Europäische Union erwägt, Kerosin, den Treibstoff für Flugzeuge, für weitere 20 Jahre von Steuern zu befreien. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters basiert diese Überlegung auf einem Entwurf der EU-Staatengemeinschaft. In dem Dokument wird argumentiert, dass es derzeit nicht genügend nachhaltige Alternativen zu Kerosin gibt, um eine Besteuerung des fossilen Flugzeugtreibstoffs durchzusetzen.
Eine Überarbeitung der Energiesteuervorschriften war ursprünglich für 2021 vorgesehen, um einen Mindeststeuersatz für Kerosin festzulegen. Die EU-Mitgliedsstaaten konnten sich jedoch bisher nicht auf einen einheitlichen Steuersatz einigen. Kritiker befürchten, dass eine längere Steuerbefreiung den Fortschritt in der Entwicklung klimafreundlicher Alternativen für den Luftverkehr verzögern könnte. Befürworter hingegen argumentieren, dass die Luftfahrtbranche ohne ausreichend verfügbare Alternativkraftstoffe durch eine Steuer stark belastet würde.
Die Debatte spiegelt die Spannungen innerhalb der EU wider, wie Klimaschutzmaßnahmen mit den wirtschaftlichen Interessen in Einklang gebracht werden können. Dies ist besonders relevant im Kontext der EU-Ziele zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen bis 2050.