Interviewer: Frau Bontschev, der Text beschreibt die beeindruckende Wertsteigerung der sogenannten „Magnificent Seven“ – also Microsoft, Apple, Nvidia, Amazon, Meta, Alphabet und Tesla. Welche rechtlichen Aspekte sollten Anleger bei Investitionen in diese großen Tech-Werte beachten?
Rechtsanwältin Bontschev: Bei Investitionen in solche Tech-Giganten gibt es verschiedene rechtliche Überlegungen, die Anleger im Blick haben sollten. Zum einen müssen die rechtlichen Rahmenbedingungen für Wertpapierhandel und Kapitalmärkte beachtet werden, die von Land zu Land unterschiedlich sind. Insbesondere in den USA, wo die meisten dieser Unternehmen ansässig sind, gelten die Regularien der Securities and Exchange Commission (SEC), die strenge Vorschriften für den Handel und die Offenlegung von Informationen für börsennotierte Unternehmen festlegt. Anleger sollten sicherstellen, dass sie ihre Investitionen über regulierte Plattformen tätigen und sich über die geltenden steuerlichen Bestimmungen informieren.
Interviewer: Was sollten Anleger in Bezug auf Risiken und Haftung bedenken?
Bontschev: Auch wenn diese Tech-Werte in den letzten Jahren sehr gut gelaufen sind, besteht immer ein Risiko, das rechtlich von den Investoren berücksichtigt werden muss. Die Performance der Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Gewinne. Aus rechtlicher Sicht sind Anleger selbst dafür verantwortlich, ihre Investitionsentscheidungen zu treffen. Sollte der Wert einer Aktie fallen, gibt es in der Regel keine rechtliche Möglichkeit, Verluste vom Unternehmen oder dem Broker zurückzufordern, es sei denn, es liegt nachweislich Betrug oder irreführende Informationen vor. Hier spielen die Gesetze zur Haftung eine zentrale Rolle.
Interviewer: Im Text wird Nvidia als besonders erfolgreicher Wert hervorgehoben. Gibt es spezielle rechtliche Risiken, die mit der Investition in ein Unternehmen wie Nvidia verbunden sind?
Bontschev: Nvidia ist wie andere Tech-Unternehmen stark innovationsgetrieben. Das bedeutet, dass rechtliche Risiken in Bezug auf Patente, geistiges Eigentum und Technologieentwicklungen bestehen. Wenn ein Unternehmen wie Nvidia in einen Rechtsstreit über Patente oder Urheberrechte verwickelt wird, kann dies den Aktienkurs erheblich beeinflussen. Darüber hinaus können auch Datenschutz- oder Kartellrechtsverfahren gegen solche großen Unternehmen Risiken darstellen, die den Wert der Aktien beeinträchtigen könnten. Investoren sollten sich über laufende oder potenzielle rechtliche Auseinandersetzungen im Klaren sein.
Interviewer: Welche Rolle spielen Regulierungen in der Tech-Branche, und wie könnten sie sich auf diese Investitionen auswirken?
Bontschev: Die Regulierungsbehörden, sowohl in den USA als auch weltweit, nehmen Tech-Unternehmen immer mehr ins Visier. Themen wie Datenschutz, Monopolbildung und Künstliche Intelligenz sind zentrale Felder, in denen Regulierungen zunehmen. Eine stärkere Regulierung könnte die Geschäftspraktiken dieser Unternehmen beeinflussen und damit auch ihre zukünftige Rentabilität. Anleger sollten darauf achten, wie sich rechtliche Rahmenbedingungen in diesen Bereichen entwickeln, da dies Auswirkungen auf die Performance der Aktien haben kann.
Interviewer: Was raten Sie Investoren, die in diese großen Tech-Werte investieren wollen, um sich rechtlich abzusichern?
Bontschev: Zunächst sollten Anleger sicherstellen, dass sie alle relevanten Informationen über die Unternehmen und deren rechtliche Situation sammeln. Es kann ratsam sein, sich vor größeren Investitionen rechtlich beraten zu lassen, insbesondere wenn es um internationale Investitionen geht. Außerdem ist es wichtig, die steuerlichen Auswirkungen zu prüfen, da Kapitalerträge je nach Land unterschiedlich besteuert werden. Auch sollten Anleger ihre Risiken durch Diversifizierung mindern und sich bewusst machen, dass hohe Gewinne oft mit hohen Risiken einhergehen.
Interviewer: Vielen Dank, Frau Bontschev, für diese rechtlichen Einblicke in die Investition in die „Magnificent Seven“!
Bontschev: Gern geschehen!
