Die Notfallversorgung in Deutschland soll deutlich verbessert werden – dazu will das Bundeskabinett heute neue Vorgaben beschließen. Ein zentraler Aspekt ist die Optimierung der Ersteinschätzung von Verletzungen oder Erkrankungen bereits am Telefon. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach betont, dass rund 30 Prozent der Notfälle auch in einer Praxis behandelt werden könnten, statt die Notaufnahmen unnötig zu belasten.
Laut einer SWR-Recherche zeigt sich, dass nur ein Bruchteil der Rettungsdienste in dringenden Situationen schnell genug vor Ort ist. Die Studie hebt hervor, dass durch strukturelle Verbesserungen und eine bessere Finanzierung des Rettungsdienstes bis zu 10.000 Menschenleben jährlich gerettet werden könnten.
Zu den geplanten Maßnahmen gehören auch die Einführung eines bundesweit einheitlichen Systems zur telefonischen Ersteinschätzung, die Aufstockung der Rettungsdienste sowie Investitionen in moderne Ausrüstung und Ausbildung der Rettungskräfte. Zudem sollen Notaufnahmen entlastet und besser koordiniert werden, um die Effizienz und Reaktionsfähigkeit in akuten Notfällen zu erhöhen.
Diese Neuerungen sind Teil eines umfassenden Reformpakets zur Stärkung des Gesundheitswesens und zur Sicherstellung einer schnellen und effektiven Notfallversorgung für alle Bürgerinnen und Bürger.
