Start Allgemein Nordmazedoniens Imker kämpfen mit den Auswirkungen des Klimawandels

Nordmazedoniens Imker kämpfen mit den Auswirkungen des Klimawandels

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pajala (CC0), Pixabay

Die Bienenzucht hat in den letzten Jahren in allen Regionen Nordmazedoniens stark zugenommen, doch die Imker stehen vor neuen Herausforderungen durch den Klimawandel.

Täglich zieht eine Imkerin ihren Schutzanzug an und betritt das Reich der Honigbienen im Hinterhof ihres Wochenendhauses. Seit über 20 Jahren produziert sie Honig, doch Klimawandel und Krankheiten haben die Arbeit deutlich erschwert. In Stence, einem Bergdorf auf 650 Metern Höhe, liegen die Temperaturen im Juni bereits über 30 Grad Celsius, drei Grad höher als üblich.

Früher war die Bienenzucht einfacher, doch heute müssen sowohl klimatische Bedingungen als auch Krankheiten bekämpft werden. Für viele ist die Bienenzucht eine wichtige Einkommensquelle. Laut der Lebensmittel- und Veterinärbehörde waren 2023 landesweit 6.900 Imker mit 306.000 Bienenstöcken registriert. Eine Studie der Europäischen Kommission aus Juli 2023 zeigt, dass zehn Prozent der Bienen und Schmetterlinge in Europa vom Aussterben bedroht sind, größtenteils durch menschliche Aktivitäten.
Rückgang der Honigproduktion

Ältere Imker berichten, dass sie früher 30-50 Kilogramm Honig pro Bienenstock gewinnen konnten. Heute liegt die Produktion unter idealen Bedingungen bei höchstens 30 Kilogramm pro Saison, oft aber nur zwischen zehn und 20 Kilogramm. Diese Knappheit hat die Preise auf 15 bis 20 Euro steigen lassen, verglichen mit 10 Euro vor wenigen Jahren.

Ein anderer Imker, der sich in seiner Freizeit um 120 Bienenstöcke kümmert, bestätigt diese Beobachtungen. Der Klimawandel begünstigt die Zunahme von Parasiten und Viren, die die Bienen bedrohen.
Anpassung und Weiterbildung

Die Imker müssen sich weiterbilden und an die neuen Bedingungen anpassen. Viele schließen sich regionalen Imkerverbänden an, fördern gute Beispiele und organisieren Honigfeste. Die größten Herausforderungen sind warme Winter, schnelle Temperaturschwankungen im Frühjahr und lange, trockene Sommerperioden.

Umweltgruppen fordern die Behörden auf, gemeinsam Lösungen zu finden, um die Auswirkungen des Klimawandels auf die Bienen zu bewältigen. Das Landwirtschaftsministerium erkennt die Bedrohung durch den Klimawandel an, empfiehlt aber nur eine genauere Überwachung der Bienen.

Mehr Daten sind notwendig, um wirksame Maßnahmen zu entwickeln. Ein Bericht des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) unterstreicht die Bedeutung der Bienen für die Nahrungsmittelproduktion und die biologische Vielfalt. Von den 100 Pflanzenarten, die 90 Prozent der weltweit konsumierten Lebensmittel liefern, werden 71 von Bienen bestäubt.

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