Start Politik International Wetterphänomen „La Nina“ könnte für Abkühlung sorgen

Wetterphänomen „La Nina“ könnte für Abkühlung sorgen

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OpenClipart-Vectors (CC0), Pixabay

Nach zahlreichen Hitzerekorden weltweit erwartet die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) eine Abkühlung durch das Wetterphänomen „La Nina“. An der langfristigen Erderwärmung durch den menschengemachten Klimawandel ändert dies jedoch nichts, betont die WMO.

Im März prognostizierte die WMO, dass dieses Jahr den Hitzehöchstwert von 2023 noch übertreffen und 2024 damit das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden könnte. Nun neigt sich der aktuelle „El Nino“ seinem Ende zu. Die Wahrscheinlichkeit für „La Nina“-Wetterbedingungen liegt zwischen Juli und September bei 60 Prozent und zwischen August und November bei 70 Prozent. Die Aussichten für einen erneuten „El Nino“ sind in diesen Monaten sehr gering.

Der aktuelle „El Nino“ erreichte seinen Höhepunkt im Dezember 2023 und war einer der fünf stärksten seit Beginn der Aufzeichnungen. Das Wetterphänomen tritt alle drei bis vier Jahre auf, dauert etwa neun bis zwölf Monate und sorgt für eine Erwärmung der Meeresoberfläche im südlichen Pazifik sowie einen kurzfristigen Anstieg der globalen Temperaturen und mehr Wetterextreme.

„El Nino“ stellt normalerweise das Klima auf den Kopf. Unter dem Einfluss des Phänomens lassen die tropischen Ostpassatwinde nach oder ändern ihre Richtung, was an den sonst trockenen Westküsten Amerikas zu Überschwemmungen führt. Gleichzeitig führt es in den Pazifikländern, Australien, Südostasien und Teilen Afrikas zu Trockenheit. Nach dem Abklingen eines „El Nino“ folgt oft „La Nina“, bei der die Meeresoberfläche im tropischen Pazifik abkühlt.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hebt hervor, dass „La Nina“ in den letzten Jahren nicht mehr die erhofften ausgleichenden Verhältnisse erzielen konnte. Die kühleren Episoden sind kürzer und weniger intensiv als früher. Laut WMO bedeutet das Ende von „El Nino“ keine Pause beim langfristigen Klimawandel. Treibhausgase werden weiterhin zur Erwärmung des Planeten beitragen. Die WMO fordert den weltweiten Aufbau von Frühwarnsystemen für Extremwetter bis 2027.

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