In Hamburg-Billbrook wurde die Fernwärmeanlage Borsigstraße, ein bundesweit einzigartiges Projekt zur Energiegewinnung aus Müllabluft, vollständig in Betrieb genommen. Diese Anlage nutzt spezielle Wärmepumpen, um die Abluft der Müllverwertung für die Fernwärmeversorgung umzuwandeln, wodurch jährlich bis zu 350.000 Megawattstunden Energie erzeugt werden können.
Umweltfreundliche Wärmeversorgung für 35.000 Haushalte
Die neue Anlage versorgt rund 35.000 Haushalte in Hamburg mit klimafreundlicher Wärme und vermeidet dabei jährlich etwa 104.000 Tonnen CO2. Die Stadt wird somit einen bedeutenden Schritt vorwärts in Richtung Klimaschutz machen. „Wir sind nun einer der größten Lieferanten klimafreundlicher Wärme in Hamburg“, erklärte Rüdiger Siechau, Chef der Stadtreinigung.
Technologie und Effizienz
Die Anlage in der Borsigstraße verbrennt jährlich über 320.000 Tonnen Abfall, deren Energie bisher überwiegend als Dampf an das Heizkraftwerk Tiefstack geliefert wurde. Die neuen, dampfbetriebenen Absorptionswärmepumpen ermöglichen es nun, zusätzliche Wärme direkt aus den Rauchgasen zu extrahieren und effizienter zu nutzen. Dies reduziert den Bedarf an fossilen Brennstoffen im Kraftwerk Tiefstack, welches einen Großteil des Fernwärmebedarfs der Stadt deckt.
Kosten und Förderung
Das Projekt, welches insgesamt rund 55 Millionen Euro kostete, wurde unter anderem mit 15 Millionen Euro aus Fördermitteln des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle sowie durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung unterstützt. Die Bauarbeiten begannen im Jahr 2021, und seit Mitte 2023 wurden die Anlagenteile schrittweise in Betrieb genommen.
Die vollständige Inbetriebnahme der Fernwärmeanlage Borsigstraße markiert einen wichtigen Meilenstein in Hamburgs Engagement für eine umweltfreundlichere Energieversorgung und den städtischen Klimaschutz.