Am vergangenen Sonntag hat Österreich einen kritischen ökologischen Meilenstein erreicht: Schon jetzt wurden alle natürlichen Ressourcen verbraucht, die unser Planet innerhalb eines Jahres regenerieren kann. Dieser Zustand, auch bekannt als „Austrian Overshoot Day“, signalisiert, dass, würden alle Menschen weltweit so ressourcenintensiv leben wie in Österreich, der 7. April als globaler Erdüberlastungstag markiert werden müsste. Besonders hervorgehoben werden in diesem Kontext die Bauindustrie und der Verkehrsbereich, die als Hauptverantwortliche für den enormen Ressourcenverbrauch in Österreich gelten.
Diese alarmierende Feststellung basiert auf Berechnungen der Umweltorganisation Global Footprint Network. Interessanterweise zeigt sich, dass das Datum des österreichischen Overshoot Day in den letzten Jahren stagniert, was darauf hinweist, dass trotz wachsendem Bewusstsein für ökologische Nachhaltigkeit der Ressourcenverbrauch auf einem konstant hohen Niveau verharrt. Der hohe Verbrauch an Baumaterialien, angetrieben durch das Wirtschaftswachstum, trägt maßgeblich zu dieser Situation bei. Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von rund zehn Tonnen Baustoffen jährlich liegt Österreich deutlich über dem Durchschnitt anderer europäischer Länder.
Neben dem ökologischen Fußabdruck, den die Bauindustrie hinterlässt, zeichnet sich auch der Verkehrssektor durch einen hohen Ressourcenverbrauch aus, was insbesondere durch die zunehmende Versiegelung von Flächen und den Bedarf an neuer Infrastruktur begründet wird. Fachleute appellieren daher an eine bessere Nutzung bereits vorhandener Wohnräume und eine stärkere Fokussierung auf Lebensqualität anstelle materiellen Wachstums.
Die Auswirkungen dieses übermäßigen Verbrauchs sind nicht auf Österreich beschränkt, sondern beeinflussen global die Verfügbarkeit von Ressourcen und verschärfen die Ungleichheiten zwischen reicheren und ärmeren Ländern. Während politische Maßnahmen gefordert sind, um diesen Trend umzukehren, kann auch individuelles Verhalten, wie die Wahl des Wohnorts, die Ernährung und Urlaubsgewohnheiten, zu einer Reduzierung des Ressourcenverbrauchs beitragen.